1908 -
Saarbrücken
: Schmidtke
- Autor: Jungk, August Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Saarbrücken
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Mengen eingeführt werden. Dasselbe ist mit den Kartoffeln der
Fall. Auch die Wiesen genügen nicht dem Bedarf, so daß viel
Heu besonders von der oberen Saar bezogen wird.
Der Klee- und Gemüsebau ist von keiner großen Bedeutung,
letzterer ist eigentlich nur im Saartal nennenswert. Weinbau
wird in geringer Ausdehnung bei Kleinblittersdorf und Blies-
wens betrieben. Der Obstbau ist nicht unbedeutend, aber noch
größerer Ausdehnung fähig.
Die Waldungen, die wie gesagt, 42 % der Oberfläche des
Kreises bedecken, ziehen sich in großen zusammenhängenden
Strecken stundenweit hin. Sie bestehen zu mehr als zwei Drittel
aus Laubholz, Buchen und Eichen. Das übrige ist Nadelholz.
An wildwachsenden Pflanzen ist unsere Gegend sehr reich.
Es findet sich eine große Anzahl hier, die in Westdeutschland
entweder gar nicht oder nur selten vorkommen. Angeführt feien hier:
auf Kalkboden: das kalkliebende Kreuzkraut, die schlanke Erwe,
die blattlose und rauhhaarige Platterbse, die breitblätterige
Turgenie, das runde und sichelblätterige Hasenohr, der kümmel-
blätterige Haarstrang, die rauhhaarige Malve. Aus Teichen,
Gräben und Sümpfen: die schwimmende Wassernuß, die
weiße Seerose, die gelbe Teichrose, der gistige Hahnenfuß, die
Moosbeere, das kriechende Milchkraut, das quirlblätterige
Tausendblatt. Auf der Salzwiese bei Emmersweiler: die Meer-
stand-Aster, die Salzbunge und der Meerdreizack.
Ferner noch: die bräunliche, die dunkle und die gefleckte
Orchis, die birnenähnliche und die Fliegen Frauenträne, der
gemeine und der breitblätterige Sumpfwurz, der Schuppen-
würz, der Königsfarn, der Bergfarn, der gelappte Schildfarn
und die Natterzunge.
c) Tierreich.
Die gewöhnlichen Haustiere, Pferde, Rindvieh, Schweine
und Ziegen find im Kreise sehr zahlreich vertreten, Schafe wer-
den fast kaum gehalten. Beträchtlich vermehrt hat sich in den
letzten Jahrzehnten durch das Anwachsen der Arbeiterbevölkerung
die Zahl der Schweine und Ziegen.