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1. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 15

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 15 — Mengen eingeführt werden. Dasselbe ist mit den Kartoffeln der Fall. Auch die Wiesen genügen nicht dem Bedarf, so daß viel Heu besonders von der oberen Saar bezogen wird. Der Klee- und Gemüsebau ist von keiner großen Bedeutung, letzterer ist eigentlich nur im Saartal nennenswert. Weinbau wird in geringer Ausdehnung bei Kleinblittersdorf und Blies- wens betrieben. Der Obstbau ist nicht unbedeutend, aber noch größerer Ausdehnung fähig. Die Waldungen, die wie gesagt, 42 % der Oberfläche des Kreises bedecken, ziehen sich in großen zusammenhängenden Strecken stundenweit hin. Sie bestehen zu mehr als zwei Drittel aus Laubholz, Buchen und Eichen. Das übrige ist Nadelholz. An wildwachsenden Pflanzen ist unsere Gegend sehr reich. Es findet sich eine große Anzahl hier, die in Westdeutschland entweder gar nicht oder nur selten vorkommen. Angeführt feien hier: auf Kalkboden: das kalkliebende Kreuzkraut, die schlanke Erwe, die blattlose und rauhhaarige Platterbse, die breitblätterige Turgenie, das runde und sichelblätterige Hasenohr, der kümmel- blätterige Haarstrang, die rauhhaarige Malve. Aus Teichen, Gräben und Sümpfen: die schwimmende Wassernuß, die weiße Seerose, die gelbe Teichrose, der gistige Hahnenfuß, die Moosbeere, das kriechende Milchkraut, das quirlblätterige Tausendblatt. Auf der Salzwiese bei Emmersweiler: die Meer- stand-Aster, die Salzbunge und der Meerdreizack. Ferner noch: die bräunliche, die dunkle und die gefleckte Orchis, die birnenähnliche und die Fliegen Frauenträne, der gemeine und der breitblätterige Sumpfwurz, der Schuppen- würz, der Königsfarn, der Bergfarn, der gelappte Schildfarn und die Natterzunge. c) Tierreich. Die gewöhnlichen Haustiere, Pferde, Rindvieh, Schweine und Ziegen find im Kreise sehr zahlreich vertreten, Schafe wer- den fast kaum gehalten. Beträchtlich vermehrt hat sich in den letzten Jahrzehnten durch das Anwachsen der Arbeiterbevölkerung die Zahl der Schweine und Ziegen.
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