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1. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 31

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 31 — ganze Schaden, den die naffau-faarbrücker Grafen damals in ihren Besitzungen, d. h. den Grafschaften Saarbrücken und Saarwenden und den Herrschaften Ottweiler und Homburg (in der Pfalz) erlitten, wird auf eine halbe Million Gulden berech- net und zwar sollen 200 Wohnhäuser verbrannt, 2500 Pferde, 3000 Stück Rindvieh, 3500 Schafe, 9000 Schweine und 70000 Quart Frucht vernichtet worden fein. Graf Ludwig starb 1627 und es folgte ihm in hiesiger Grafschaft sein Sohn Wilhelm Ludwig, der aber keine ruhigen Tage sehen und sein Leben in fremdem Lande beschließen sollte. 1629 finden wir die Kratzischen Völker wieder hier, 1632 ziehen Franzosen durch das Land, 1633 lag eine schwedische Besatzung in den Städten. Unsere Grafen hatten sich 1633 der von den Schweden begründeten ev. Conföderation angefchloffen, waren aber dem Frieden von Prag, den Sachsen nach der Nördlinger Schlacht mit dem Kaiser geschlossen hatte, nicht beigetreten und wurden deshalb 1637 aller ihrer Länder, mit Ausnahme der Herrschaft Ottweiler, verlustig erklärt. Inzwischen hatte die Kriegsfurie hier fortgewütet. Besonders verhängnisvoll war das Jahr 1635 für die Saargegend. Um die Mitte desselben vereinigten sich die Völker des Herzogs Bernhard von Weimar mit den Franzosen, zogen zusammen nach dem Rheine, wurden aber geworfen und flohen eiligst nach der Saar zurück. Die Kaiserlichen unter Gallas folgten ihnen auf dem Fuße und stürmten am 28. September das befestigte St. Johann; Saar- brücken selbst ergab sich freiwillig. — Unser Graf Wilhelm Ludwig war schon am 20. September mit seiner Familie nach Metz geflohen, wo er nach einem sehr kummervollen und elenden Leben 1640 starb. Die Greuel, die das Land nun erleben mußte, waren noch ärger, als die vom Jahre 1627. Alles wird zerstört und verbrannt, die Menschen auf die schrecklichste Weise mißhandelt, selbst die Fürstengräber in St. Arnual ge- schändet. In den meisten Dörfern waren nach Abzug dieser wilden Soldateska nur mehr 2 oder 3 Bewohner am Leben, die übrigen umgekommen oder geflohen. Der Mangel an Allem war bei den Zurückgebliebenen so groß, daß nach
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