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1. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 67

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 67 — eines andern die gräflichen Briefe tragen und die Frösche ..zweyen" machen, wann die Gräfin in Völklingen sich aufhielt. 1471 ward der Hof von dem Grafen von Zweibrücken ver- brannt. Im 16. Jahrhundert galt Völklingen als ein reiches und großes Dorf. Zu der 1542 im ganzen Reiche erhobenen Türkensteuer trugen 44 Familien bei, ein Bauer, Geratwoll, sogar 20 Gulden, was einem Vermögen von 4000 Gulden ent- spricht. Derselbe hatte 2 Knechte und 2 Mägde. Um dieselbe Zeit wird uns von 3 Jahrmärkten berichtet, die hier gehalten wurden. 1628 zählte man hier 68 Untertanen, 18 Witwen, 10 leere Häuser, 1 Pfarrer, 1 Schulmeister und 5 Hirten. 1635 finden sich noch 8 Familien im Dorfe Völklingen, 1680 sind wieder 8 Häuser bewohnt, 1756 war deren Zahl auf 74 gestiegen. Zu bemerken ist noch, daß die Bewohner des Hofes Völklingen wegen allzu schwerer und drückender Frondienste sich gegen den Grafen 1571 empörten; sie wollten von demselben los kommen und wieder unmittelbar, wie vor 600 Jahren, unter das Bistum Metz gestellt werden. Eine alte Rede lautete: „Unterm Krumm- stab ist gut leben." Da der Metzer Bischof sich darauf nicht einließ, mußten sie sich wieder dem Grafen unterwerfen. Nach den großen Kriegen hatten die letzteren hier eine große Schweizerei aus den herrenlosen Gütern eingerichtet, die sie 1719 auflösten und die Güter an zwei Bauern verkauften. Erst im Jahre 1738 ist der Bann des Hofes, der bis dahin ein Ganzes bildete, unter d'ie 4 Dörfer verteilt worden. In kirchlicher Beziehung ist zu bemerken, daß fchon 999 hier eine Kirche stand, deren Geistlicher vom Grafen dem Bischof vorgeschlagen ward und der einen Teil des Zehntens als Ein- nähme bezog. Von 1575 bis 1683 gab es keine Katholiken in Völklingen, es ward daher nur evangelischer Gottesdienst hier gehalten. Da aber damals viele Katholiken zugezogen und manche Evangelische wieder katholisch geworden, so ließ der Intendant der von Ludwig Xiv. damals eingerichteten Saar- Provinz, De la Goupiliere, durch einen Wadgaffer Mönch 1684 wieder katholischen Gottesdienst in der Ortskirche halten, welche von nun bis 1859 von beiden Konfessionen gemeinschaftlich be- 5*
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