1908 -
Saarbrücken
: Schmidtke
- Autor: Jungk, August Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Saarbrücken
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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X. Bürgermeisterei Dudweiler.
Zwei Gemeinden mit (22 276) 21815 E.
1. Dudweiler, Dorf im Sulzbachtal, 2021 Hr., (19027)
19 431 E., 10 965 k., 8409 ev., 46 ist., 11 andern Bekennt-
nisses. 1461 ha, 788 ha Stw. 1 f., 1 Cd. St., 19 f., 18 cd.
Schkl. Buchdruckerei mit Tageszeitung. Apotheke. Krankenhaus.
Postamt Iii. Kl. Berginspektion. Grubenanlage. Schlafhäuser.
Bahnhof. Eisengießerei. Eisenbauanstalt. Gas- und Wasserwerk.
Zur Gemeinde gehören die Gruben Camp hausen (Berg-
inspektion, Postagentur und 2 eo. Schkl.) im Fischbachtal und
Hirschbach, das Dorf Herrensohr (1 eo. Betsaal, 1 k. Not-
kirche, 9 k., 6 eo. Schkl.) und der rechtsseitige Teil Don Jäg ers-
sreude mit 3 cd. Schkl. und Grubcnanlagc.
Auf dem Banne Don Dudweiler sind Diele Reste Don oor-
deutschen Ansiedlungen, besonders am Bühel nachgewiesen, sowie
eines kelto-romanischen Brunnenheiligtums am großen Brunnen.
Die Reste einer Eisenschmiede, die 1898 am alten Weiher auf-
gedeckt wurden, scheinen ins 13. bis 14. Jahrhundert zu weisen,
ebenso die Gefäßescherben, die in dem letzten Jahre beim Bau
des neuen Schulhauses sich fanden.
Der Ort selbst wird zum ersten Male 977 unter dem Namen
Duodonisoillare genannt. Damals bestätigte der Kaiser den
Nonnen don St. Peter in Metz u. a. den Besitz der Kapelle
daselbst. Dasselbe geschieht wieder 993. Möglicherweise ist Dud-
weiler im Bereich des Quierschieder Waldes erbaut und gehörte
ursprünglich auch zu den Metzer Lehensstücken. Später allerdings
gilt der Ort als Eigengut (Allod) der Grafen. Andere Besitzer
werden nie hier genannt. Allerdings haben sie größere oder
kleinere Teile des Dorfes oon 1316 an oerschiedenen ihrer adeligen
Dienstleuten zu Lehen gegeben. Doch von 1550 an haben sie
den Ort wieder ganz in Händen. Die Bewohner desselben haben
sich schon im 15. Jahrhundert mit Kohlengraben beschäftigt, da
hier sehr oiele Flöze zu Tage ausgingen. Um 1680 geriet das
Ausgehende eines solchen in Brand, der, obwohl das Flöz längst
abgemauert ist, doch am sogenannten brennenden Berg noch zu
bemerken ist. 1542 zählte man 23 Familien im Orte, 1628