1908 -
Saarbrücken
: Schmidtke
- Autor: Jungk, August Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Saarbrücken
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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von Sayn, über das Besetzungsrecht, und es ward ein evange-
lischer Geistlicher hingesetzt. Von 1660 — 1686 war Ehweiler
Filial der evangelischen Pfarrei Heusweiler. In letztgenanntem
Jahre stellte die französische Regierung wieder einen katholischen
Geistlichen an. Schon früher hatte der Bischof von Trier, dem
der Kaiser 1638 die Güter des ohne Erben verstorbenen Herrn
von Helmstädt geschenkt, sich einmischen wollen, hatte aber keinen
Erfolg. Durch den Frieden von Ryswick 1697 ward den Be-
wohnern der Religionszustand gesichert und die Kirche den
Katholiken allein überlassen. Der Pfarrer bezog die eine Hälfte
des großen Zehntens samt dem ganzen kleinen, mußte aber das
Faselvieh unterhalten. Die andere Hälfte des Zehnten bezog
der evangelische Kirchenschaffneifonds, der dafür auch das Schiff
der Kirche in baulichem Stande halten mußte.
In den Kriegen scheint der Ort nicht allzusehr gelitten zu
haben; 1688 werden die vorhandenen 67 Morgen Wiesen neu
vermessen und unter 8 Bewohner verteilt. — 1756 waren hier
14 Familien, 1800 aber 23.
7. Hellenhausen, Dorf nahe bei Ehweiler, 14 Hr., (93)
91 k. E., 172 da.
Der Ort wird unter dem Namen Hildenhausen 1404 mit
Hüttersdorf den Herren von Hunolstein von unseren Grafen
verliehen, wahrscheinlich aber nur ein Teil desselben. Kurtrier
hatte auch Besitzungen hier, die es an die Herren von Hagen
verlieh, von denen Saarbrücken 1764 den letzten Teil des Dorfes
kaufte. Außerdem werden noch andere Herren als Besitzer ge-
nannt, so daß in Wahrheit die Eigentumsverhältnisse nicht klar
zu legen sind. Auf dem Banne liegt die nicht benutzte Kapelle
Vogelborn.
8. Hirtel, Dorf auf der rechten Talfeite, 26 Hr., (191)
177 E., 121 k., 56 ev. 176ha. Dampfziegelei.
Der Ort, der 1428 zuerst erwähnt wird, gehörte immer zu
Saarbrücken. 1542 wohnen hier 5 Familien, 1624 werden deren
6 aufgezählt, die 16 melkende Kühe haben. 1688 stehen nur
mehr 3 bewohnte Häuser im Dorfe, 1756 sind es wieder 5 und
1800 ebensoviele mit 50 Bewohnern.