Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anleitung zum Gebrauche der Debes'schen Zeichenatlanten - S. 26

1888 - Leipzig : Wagner & Debes
26 Die Einzeichnung der Gebirge. Die Einzeichiiung der (retorge. Für die Darstellung der Gebirge ist bei diesem Kartenzeichnen im geographischen Unterricht offenbar ein Zeichen nötig, das, ohne viel Zeit und Geschicklichkeit zu erfordern, auch von dem noch Ungeübten leicht und schnell in genügender Weise ausgeführt werden kann und zugleich vermöge seiner Form, auch ohne die Zuhülfenahme einer besonderen Farbe, eine Verwechslung mit anderen Objekten auf der Karte ausschliesst. Von selbst verbietet sich hier zunächst die Verwendung der gewöhnlichen Berg- schraffen, da dieselben hier viel zu mühsam und zeitraubend sind und überdies, wenn sie nicht einigermassen geschickt und sauber ausgeführt werden, leicht die ganze Zeichnung verderben. Die früher zur Bezeichnung des Verlaufes von Gebirgen sehr beliebten und noch immer verschiedentlich gebrauchten dicken Striche sind zwar sehr einfach und leicht herzustellen, aber aus dem Grunde hier gänzlich ungeeignet, weil sie nur die all- gemeine Längserstreckung, nicht aber die doch gleichfalls wichtige Breitenausdehnung der Gebirgszüge anzudeuten, geschweige gar von etwaiger Verschiedenheit der beider- seitigen Abdachung etwas auszudrücken vermögen und vollends da, wo es sich nicht um scharf ausgebildete schmale Ketten, sondern um breitgedehnte und mannigfaltig gegliederte Erhebungen handelt, ganz naturwidrige Zerrbilder liefern. Auch wird die grosse Steifheit und Ungefügigkeit dieses Symbols wenig gebessert, wenn man statt einer einzigen ganz dicken Linie jedesmal deren zwei von geringerer Stärke nimmt, um durch deren Abstand die verschiedene Breite der Gebirge bezeichnen so- wie durch ihre verschiedene Dicke eventuell es andeuten zu können, wenn die eine Seite wesentlich steiler bez. tiefer abfällt als die andre*). Ebenso ist damit nicht viel geholfen, dass man, wie gleichfalls mehrfach ge- schehen ist, statt der dicken Längslinien Ketten von kurzen Querstrichen nimmt, um auf solche Weise den Hauptverlauf der Gebirgszüge anzudeuten. Dieselben sind allerdings nicht so steif wie jene Längslinien, leisten aber im ganzen doch nicht wesentlich mehr als die letzteren, kosten erheblich mehr Zeit und sind, wenn sie nicht ganz sauber und gleichmässig ausgeführt werden, auch leicht geeignet, die ganze Zeichnung zu verunstalten. Wieder ein andere's, das von H. Matzat**) eingeschlagene Verfahren will ausser dem Verlauf und der Ausdehnung auch die Höhe der Bodenerhebungen mit zum Ausdruck bringen und verwendet zu diesem Behufe eine höhenschichtenartige, ver- schieden abgetönte Kreideschattierung durch einfache bez. in verschiedenen Rich- tungen übereinander gelegte Schraffensysteme oder zur Abkürzung auch durch Wischen mit dem Wischer. Dass sich auf solche Weise sowohl Längen- und Breitenerstreckung der Erhebungen als auch die Abstufung ihrer Höhenverhältnisse miteinander zum Ausdruck bringen lassen, ist klar; die Frage ist nur, ob dieses Verfahren in der Hand von Durchschnittsschülern ohne sonderlichen Zeitaufwand Darstellungen von *) Vgl. H. Wagner, Über die zeichnende Methode beim geographischen Unter- richt, Verhandl. d. 1. deutschen Geographentages, Berlin 1882, S. 122. Eben wegen dieser mannigfachen grossen Bedenken ist diese Linienmanier auch z. B. in den v. Seyd- litz'schen Lehrbüchern neuerdings fast ganz beseitigt worden. **) Method, d. geogr. Unterr. S. 333 f. und Verhandl. d. 6. deutsch. Geographen- táges, Berlin 1886, S. 36 f.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer