1913 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Seehaußen, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Mädchen
2 Die Vorgeschichte der Deutschen.
arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie. Ein Teil von ihnen, die Nordgermanen, siedelte sich in Skandinavien an, der andere Teil,' die Sdgermanen, nahm das Land zwischen Weichsel und Rhein in Besitz. Der Itame Name Germanen, welcher Hufer im Streit" oder Nachbarn" bedeuten soll, wurde ihnen zuerst von den Kelten, dann von den Rmern beigelegt. Der Name Deutsche (diutisk zum Volke gehrig; zuerst von der Sprache gebraucht) kommt erst im zwlften Jahrhundert hufiger vor; bis dahin Hattert sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Bezeichnungen fr ihre einzelnen Stmme.
Volks- Wichtige Volksstmme waren:
a) im Nordwesten von Deutschland: die Friesen an der Nordsee-Kste, die Cherusker an der Weser, die Chatten in Hessen,-
b) im Sden und Osten, zwischen Donau und Ostsee: die groe Vlkergruppe der Sweben. Zu ihr gehrten die Langobarden zwischen Elbe und Rller, die Angeln in Schleswig, die Semnonen in Brandenburg, die Burgunder zwischen Oder und Weichsel, die vandalen im Riesengebirge, die (Boten an der unteren Weichsel.
3. Eigenart und Verfassung.
Vorzge 1. Eigenschaften. Die Germanen waren ein krperlich und geistig gesundes, aufstrebendes Volk. Ris ihre besonderen Eigenschaften sind zu nennen: stattlicher Wuchs, gewaltige Kraft, vorwiegend blondes haar und leuchtende blaue Rgen; Freiheitsliebe, unbndiger Mut, Wahr-haftigfceit, Treue und Gastfreundschaft. Der rmische Geschichtschreiber Cacitus lobt ihr ernstes Festhalten an guten alten Sitten: Gute Sitten haben bei den Germanen grere Macht als anderswo gute Gesetze."
tranget Er tadelt aber ihre Neigung zu Trunk und leidenschaftlichem Spiel.
2. Stellung der Frauen. Die Frauen genossen bei den Germanen hohe Rchtung. Vielweiberei kam nur als Rusnahme vor. Die Frau war ihrem Manne eine Genossin in Rrbeit und Gefahr"; sie begleitete ihn sogar in den Kampf. Der Germane", sagt Tacitus, sieht in den Frauen etwas heiliges und schreibt ihnen die Gabe der Weissagung zu; er achtet deshalb ihren Rat und hrt auf ihre Russprche."
3. Lebensweise. Die Lebensweise der Germanen war einfach.
Wohnung a) Wohnung. Sie bauten ihre Huser aus rohen Stmmen oder
Fachwerk und deckten sie mit Schilf, Stroh ober Schindeln; am Giebel brachten sie wohl ein paar roh geschnitzte Pferbekpfe an. Der Hauptraum war eine gerumige Halle; in dieser stanb der herb und auf einer Erhhung der Sitz und Tisch des Hausherrn. Die Huser stauben einzeln