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1. Geschichte des Altertums - S. 145

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Julisch-Claudische Haus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). 145 Octavia, M. Claudius Marcellus (23 v. Chr.) starb und ihre Söhne aus ihrer zweiten Ehe mit M. Yipsanius Agrippa, des Augustus treuem Freunde, C. und L. Cäsar, gleichfalls jung starben, auch Livias, des Kaisers dritter Frau, jüngster Sohn aus ihrer Ehe mit Ti. Claudius Nero, Nero Claudius Drusus, dahingegangen war, so entschloß sich Augustus, widerwillig und zögernd, seinen älteren Stiefsohn Tiberius Claudius Nero, der ihm stets un- sympathisch war, zum Nachfolger zu bestimmen und zwang ihn nach Agrippas Tode zur Scheidung von Yipsania Agrippina und zur Ehe mit Julia. Auch sonst hatte der Kaiser in seiner Familie vielen Kummer, besonders wegen des sittenlosen Lebens der Julia und ihrer Tochter Julia Ii. Er starb 14 n. Chr. zu Nola 76 jährig. Die Regierung des Augustus, dessen Berater Agrippa, ein tüchtiger Feldherr und ein Yerwaltungstalent, und der aus etrus- kischem Adel stammende Ritter C. Cilnius Mäcenas, ein feiner Diplomat und Beschützer der Künste, waren, brachte dem Reiche großen Segen und war des großen Lobes der Dichter jener Zeit im ganzen wohl würdig. Es ist bezeichnend, daß unter der Wirkung des von Augustus gesohaffenen Friedens die Literatur erblühte: Dichter wie P. Yergilius Maro, der Yerfasser des nationalen Epos „Äneis“, Q. Horatius Flaccus, der in den „Oden“ den heiteren Lebensgenuß besang, aber auch die sittliche Tüchtigkeit früherer Zeiten und die Verdienste des Augustus feierte und in den „Satiren“ und „Episteln“ die Torheiten der Zeit humorvoll geißelte, P. Ovidius Naso, der Schöpfer der „Meta- morphosen“, die Elegiker S. Propertius und Albius Tibullus, Geschichtschreiber wie Titus Livius, der die Geschichte Roms von seiner Gründung bis zum Tode des Drusus erzählte, sie gehören neben den älteren Schriftstellern Cicero, Cäsar, der den gallischen und den Bürgerkrieg erzählt hat, und Sallustius, dem Geschicht- schreiber der Kriege gegen Jugurtha und Catilina, zu den bedeu- tendsten Erscheinungen der römischen Literatur. Wenn Augustus von Heuchelei und Verstellung nicht frei war, so ergab sich das schon aus der Art, wie der Principat begründet worden war. Es ist begreiflich, daß sein Regiment auch vielfachen Widerspruch hervorrief; die berühmteste Verschwörung, die des Cornelius Cinna, entwaffnete er durch Begnadigung ihres Hauptes. Brettschneider, Hilfsbuch. V. 10
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