1911 -
Breslau
: Priebatsch
- Autor: Clemenz, Bruno, Priebatsch, Felix, Urbanek, Rudolf, Pfeiffer, Richard, Clemenz, Bruno
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schlesien
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hinsichtlich der Nutzbarkeit für den Schiffsverkehr
kann man die Oder in 4 Abschnitte gliedern: 1. bis
Ratibor, u. bis Kasel, 3. bis Breslau, 4. bis zur
Mündung. Kür den 1. Abschnitt kommt nur Holz-
flößerei in Betracht, für den 2. Kleinschiffahrt, für den
3. Großschiffahrt bei Zuhilfenahme von Stauanlagen,
für den 4. endlich Großschiffahrt ohne künstliche Stau
anlagen.
Für unser Bild ergibt sich daraus, daß wir die
Oder in ihrer kräftigeren Entwicklung vor uns haben,
und zwar an einem Punkte, wo der Strom längst
Großschiffahrtsverkehr gestattet. Wir werden daher,
wenn wir bei Leubus einmal längere Zeit verweilen,
eine Menge anziehender Verkehrsbilder wahrnehmen
können. Wir suchen daher setzt einen Einblick in die
Entwicklung der Oderschiffahrt zu gewinnen.
2. Die Oderschiffahrt. Bis ins frühe Mittelalter
zurück reichen die Nachrichten über die Schiffahrt auf
der Oder. Der Urwald, der das ganze Niederschlags-
gebiet bedeckte, wirkte ausgleichend auf den Wasser-
stand. Deshalb zog man, wo es anging, die Wasser-
straße der Landstraße vor. Die Klöster besaßen für
die Oderschiffahrt gewisse Vorrechte. Solche sind von
den Klöstern Leubus und Trebnitz bekannt. Die
Zisterzienser von Leubus hatten zwei eigene Schiffe
von je 300 Ztr. Tragfähigkeit, mit denen sie jährlich
einmal Heringe aus Pommern und zweimal Salz
von den Niederlagen von Guben und Lelms holten.
An dem Verfall der Oderschiffahrt im späteren Mittel-
alter hatten nicht bloß die Verkehrshindernisse in
Gestalt von Wehren, Mühlen, Schleusen, entwurzelten
Baumstämmen die Schuld, sondern mich politische
Dinge. Schlesien entbehrte Jahrhunderte lang der
schützenden, alle Kräfte des Landes zusammenfassenden