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1. Deutschlands Kolonieen - S. 18

1889 - Gotha : Behrend
18 Deutschlands Kolonieen. [282 Mitte dieses Jahrhunderts gegründeten „Kolonisationsgesellschaften", welche sich besonders die Frage der deutschen Auswanderung, die einen bedeutenden Umfang angenommen hatte und dem Vaterlande viel Geld und Arbeitskräfte entzog, angelegen sein ließen, ver- mochten nichts Nennenswertes zu leisten. Es fehlte zu solchen Unternehmungen ein mächtiges Deutschland, das seinen Forderungen und Handlungen Nachdruck geben konnte, und eine leistungsfähige deutsche Marine. Erst als der große Krieg von 1870/71 die Errichtung eines kraftvollen, mächtigen Deutschen Reiches mit sich brachte, traten die deutschen Kolonisationsbestrebungen stark und unabweisbar her- vor. Deutschlands Handel nahm einen ungeahnten Aufschwung, und man fühlte nun stärker denn je den Mangel eigener Kolonieen und das Mißliche des Umstandes, daß der Handel immer nur auf fremde, unter nichtdeutscher Oberhoheit stehende Gebiete an- gewiesen war. In Wort und Schrift wurde die Begründung deutscher Kolonieen gefordert, und die kolonialen Bestrebungen fanden besonders einen Mittelpunkt in dem im Dezember 1882 zu Frankfurt a. M. gegründeten „Deutschen Kolonial-Verein". Nunmehr entschloß sich auch die Reichsregierung zu thatkrästigem Vorgehen. Die Erwerbung und Besitznahme der deutschen Ko- lonieen folgte nun Schlag auf Schlag. a. Südwestafrika. Die erste Erwerbung bildete „Lüderitzland" in Südwest- afrika. Im Jahre 1883 erwarb Kaufmann Lüderitz-Bremen von eingebornen Häuptlingen durch zwei Verträge das Küstengebiet vom Oranjefluß bis zum 26." südl. Br. mit dem Hafen Angra Pequena und 20 geogr. Meilen landeinwärts als Hinterland mit allen Hoheitsrechten und erbat dafür den Schutz des Reiches. Trotzdem England alles aufbot, dies letztere zu verhindern, wurde doch im folgenden Jahre (1884) in dieser unserer ersten, etwa 900 Q.-Meilen umfassenden Kolonie die deutsche Flagge gehißt und folgende Proklamation von Kapitän Herbig verlesen^): „Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I., König von Preußen, haben mir befohlen, mit Allerhöchsteren gedeckter Korvette Elisabeth nach i) Dies nachfolgende und die weiterhin angeführten amtlichen Schriftstücke können im Unterricht vorgelesen und ihre Bedeutung den Schülern klar- gemacht werden.
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