1889 -
Gotha
: Behrend
- Autor: Tromnau, Adolf
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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färbe), spärlichen Bartwuchs und gekräuseltes, kurzgetragenes Haupt-
haar. Die Kleidung ist bei den Männern ein Lendenschurz,
zu welchem bei den Wohlhabenderen eine Art Mantel kommt. Die
Frauen tragen ein Tuch, welches rockartig über der Brust zu-
sammengehalteu wird und bis zum Knie fällt, die jungen Mädchen
und ärmeren Frauen dagegen nur einen Lendengürtel mit kleinem
Schurz. Die Kaufleute und „Könige" der Küstenorte tragen
europäische Kleidung. — Waffen werden in der Regel im Frieden
nur auf Reisen getragen. Die alten Lanzen, Bogen und Pfeile
sind — namentlich an den Küstenstrichen — bereits verdrängt durch
Feuerwaffen, kurze Schwerter und Bajonette. — Reinlichkeit an
Körper und Kleidung zeichnet die Küstenbewohner aus, während
im Landinnern die Hautpflege nicht besonders geübt wird, und
Ausschläge und Hautkrankheiten hier an der Tagesordnung sind.
b) Die Wohnungen sind durchweg viereckig mit Wänden
aus Luftziegeln und Giebeldächern aus Schilfgras. Fächer- und
Bambuspalmen liefern das Balkenwerk. (Nur die im Innern des
Landes gelegene heilige Stadt Groß-Be weist runde Hütten mit
Kegeldach auf.) Die Wohnungen schließen sich zu volkreichen Dör-
fern und kleinen Städten zusammen, und die Gehöfte sind von
einander durch Maisstrohzäune getrennt. In keinem Dorfe fehlen
besondere Fetischhäuser, meist offene Hallen oder auch geschlossene,
mit zahlreichen Fensterluken versehene Mauerwerke, immer grell
bemalt und aufs abenteuerlichste ausgestattet. Ein anderes öfsent-
liches Gebäude im Dorfe ist die hochgebaute Gerichtshalle.
c) Die Nahrungsquellen der Togoneger sind Feldbau,
Fischfang und Handel. Auf Feldstücken von V*-V2 Morgen
baut man Mais, Kafsawe, Aams, Erdnüsse, Baumwolle und
Bananen. Die Felder sind durch stachlichte Kaktushecken eingehegt.
Der Haupthandelsartikel ist das weit aus dem Innern zur Aus-
fuhr herbeigebrachte Palmöl und auch Palmkerne. Die Nah-
rung besteht überwiegend aus Pflanzenkost. Dazu kommt Fisch-
nahruug, während Fleischgenuß nur bei Festlichkeiten üblich ist.
Hühner, Schweine und Schafe sind das dabei in Betracht kommende
Schlachtvieh. Zu den Haustieren gehört auch der Hund. Eine
kleine, aber ausdauernde Pferderasse wird weniger von Eingebornen
als vielmehr von Weißen gehalten. Rinder sind sehr selten.
d) Die Gesellschaft gliedert sich in Freie und Unfreie, wie
bei allen Negervölkern. Letztere nennt man gewöhnlich Sklaven;