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1. Deutschlands Kolonieen - S. 27

1889 - Gotha : Behrend
291] 27 färbe), spärlichen Bartwuchs und gekräuseltes, kurzgetragenes Haupt- haar. Die Kleidung ist bei den Männern ein Lendenschurz, zu welchem bei den Wohlhabenderen eine Art Mantel kommt. Die Frauen tragen ein Tuch, welches rockartig über der Brust zu- sammengehalteu wird und bis zum Knie fällt, die jungen Mädchen und ärmeren Frauen dagegen nur einen Lendengürtel mit kleinem Schurz. Die Kaufleute und „Könige" der Küstenorte tragen europäische Kleidung. — Waffen werden in der Regel im Frieden nur auf Reisen getragen. Die alten Lanzen, Bogen und Pfeile sind — namentlich an den Küstenstrichen — bereits verdrängt durch Feuerwaffen, kurze Schwerter und Bajonette. — Reinlichkeit an Körper und Kleidung zeichnet die Küstenbewohner aus, während im Landinnern die Hautpflege nicht besonders geübt wird, und Ausschläge und Hautkrankheiten hier an der Tagesordnung sind. b) Die Wohnungen sind durchweg viereckig mit Wänden aus Luftziegeln und Giebeldächern aus Schilfgras. Fächer- und Bambuspalmen liefern das Balkenwerk. (Nur die im Innern des Landes gelegene heilige Stadt Groß-Be weist runde Hütten mit Kegeldach auf.) Die Wohnungen schließen sich zu volkreichen Dör- fern und kleinen Städten zusammen, und die Gehöfte sind von einander durch Maisstrohzäune getrennt. In keinem Dorfe fehlen besondere Fetischhäuser, meist offene Hallen oder auch geschlossene, mit zahlreichen Fensterluken versehene Mauerwerke, immer grell bemalt und aufs abenteuerlichste ausgestattet. Ein anderes öfsent- liches Gebäude im Dorfe ist die hochgebaute Gerichtshalle. c) Die Nahrungsquellen der Togoneger sind Feldbau, Fischfang und Handel. Auf Feldstücken von V*-V2 Morgen baut man Mais, Kafsawe, Aams, Erdnüsse, Baumwolle und Bananen. Die Felder sind durch stachlichte Kaktushecken eingehegt. Der Haupthandelsartikel ist das weit aus dem Innern zur Aus- fuhr herbeigebrachte Palmöl und auch Palmkerne. Die Nah- rung besteht überwiegend aus Pflanzenkost. Dazu kommt Fisch- nahruug, während Fleischgenuß nur bei Festlichkeiten üblich ist. Hühner, Schweine und Schafe sind das dabei in Betracht kommende Schlachtvieh. Zu den Haustieren gehört auch der Hund. Eine kleine, aber ausdauernde Pferderasse wird weniger von Eingebornen als vielmehr von Weißen gehalten. Rinder sind sehr selten. d) Die Gesellschaft gliedert sich in Freie und Unfreie, wie bei allen Negervölkern. Letztere nennt man gewöhnlich Sklaven;
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