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1. Deutschlands Kolonieen - S. 34

1889 - Gotha : Behrend
34 Deutschlands Kolonieen. [298 hängen und kahlen, zackigen Felsenhäuptern gehört es zu den be- deutendsten Gebirgen Afrikas. Bis 1oo0 m Höhe erstrecken sich die Ölpalmenwälder; dann schlingt sich um das Gebirge wie ein breites Band die Region der Riesenfarnkräuter; dann folgen Laubhölzer, Grasflächen, Heide- und Moosstrecken und zuletzt das Gebiet der nackten Felsen, welches häufig im Gewände einer leichten Schnee- decke erscheint. Der höchste Berg ist der 4200 m hohe Munga ma Loba, der Berg der Götter, zu dem die Eingebornen mit heiliger Scheu aufblicken. Seit 1847 von mehreren Forschern erstiegen, wurde er Ende 1884 von den Forschern Hugo Zöller und Rogazinski eben- falls besucht. Über diese Ersteigung veröffentlichte H. Zöller eine Beschreibung: „Die Besteigung des großen Kamerunberges", in welcher es heißt: „Die Strapazen des letzten Marsches waren unerhört. Etwa auf der Mitte des Weges verlor ich, heiser und immer heiserer werdend, die Sprache, die ich erst nach längerem Ausruhen auf dem Gipfel wieder erhielt. Um 3^ Uhr standen wir auf der höchsten Bergeshöhe Westasrikas und, soweit bisher unsere Kenntnis reicht, nächst dem Kilima Ndscharo der höchsten von ganz Afrika. Von dieser stolzen Höhe hinunterblickend, sahen wir zu unseren Fußen eine ganze Welt von Bergen, Wolken und erloschenen Vulkanen. Nach An- sicht der Eingebornen thront Gott selbst auf diesem Riesenkegel, den sie des- halb Mungo ma Loba (Götterberg) nennen, und keiner von ihnen würde durch irgendwelches Geldversprechen zur Besteigung veranlaßt werden kön- nen. Auf der noch stehenden Kante des ehemaligen Kraters (die andere Hälfte ist herabgestürzt) verfaßten wir mit halberstarrten Händen in lateinischer Sprache eine Urkunde, welche in eine strohumflochtene Flasche gesteckt und mit dieser vergraben wurde. Darüber türmten wir Felsblöcke auf, umsaust von heulendem Sturme, der uns in diesem Augenblick in Wolken hüllte, um im nächsten wieder auf kurze Zeit einen freien Überblick zu gestatten. Irgend- welche Spuren neuester vulkanischer Thätigkeit haben wir im Kamerungebirge nicht wahrgenommen. Von jenen, unzähligen schwarzen Riesengletschern gleichenden Lavaströmen, die wir überschreiten mußten, schienen einige doch neueren Datums zu sein, wie denn auch 1868 Kapitän und Passagiere eines Dampfers große Flammen und Rauchsäulen vom Kamerunberge haben aufsteigen sehen." Am Nordostabhang des Kamerungebirges im dichten Urwalde liegt der Elefantensee. Gegen Ausgang der Regenzeit ist seine ganze Umgebung überschwemmt von Elefantenherden, die auf dem Durchzuge nach Osten begriffen sind. Der See ist tief, fischreich, von bewaldeten Bergen und Felsen aus Grünstem umgeben und hat etwa eine Länge von 4 Meilen. An seinem Nordende liegt
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