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1. Deutschlands Kolonieen - S. 37

1889 - Gotha : Behrend
301] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 37 mause hängen hier im Halbdunkel der Baumkronen, dort läßt im Sonnenschein das Chamäleon harmlos seinen Leib in den ver- schiedensten Farben schillern. Der Nashornvogel sitzt auf den dürren Ästen des hohen Wollenbaumes; die Wälder sind belebt von Papageien, Drosseln, Finken, Honigsaugern, Webervögeln und anderen Bögeln in Menge. Im Sumpf- gebiet hausen die bereits früher genannten Sumpfvögel. In den Quellflüssen des Kamerun kommen noch Fluß Pferde häufig vor, und auf umgestürzten Baumstämmen strecken gewaltige Kroko - dile in den glühenden Strahlen der Tropensonne ihren Panzer- leib. Unter den Schlangen sind besonders die Pufsotter und die Brillenschlange gefürchtet. Die Jnsektenwelt ist reich vertreten, leider in vielen der Menschheit schädlichen Arten. Denn neben metallfarbigen Käfern und farbenprächtigen Schmetterlingen kommen die gefräßigen Termiten und schwarzen Wander- am eisen vor, welche ganze Negerkolonieen zerstören können. Moskitos stören die Ruhe des Schläfers, und der Glieder- wurm frißt sich in seine Haut ein und erzeugt hier bösartige Ge- schwüre. Die Flüsse sind besonders reich an Fischen und Krebs- arten, und auf dem zur Ebbezeit bloßgelegten schlammigen Wattengebiet kommen zahlreiche Weich- und Krustentiere vor. Die vielen Krabben veranlaßten ehedem sogar die Benennung des ganzen Landes. (Krabbe = portugiesisch Cameräo.) ß) 'Die Bevölkerung, a) Die Eingebornen von Kamerun gehören zu den Bantu- negern (deren Völkerfamilien ganz Mittel- und Südafrika be- wohnen) und gliedern sich in zahlreiche Volksstämme, welche in Sprache, häufig auch in Sitten, Gebräuchen und Beschäftigung von einander verschieden sind. Gewöhnlich werden sie nach den Landschaften benannt, welche sie bewohnen. (Um die Biafrabai wohnen die Dualla, südlich von ihnen die Malimba, im Landinnern die diesen Stämmen nahe verwandten Mungo-, Wurie- und Bokokostamme, im Gebiet des Kamerungebirges die Bakwiri, Bakundu und Basirami.) Die wichtigsten von allen sind die Duallastämme. Sicher ist, daß die Dualla erst in den letzten Jahrhunderten eingewandert sind, und daß sie die vor ihnen am Kamerun wohnenden Stämme verdrängt, unter- jocht oder als Sklaven verkauft haben. Dafür sprechen ihre Über-
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