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1. Deutschlands Kolonieen - S. 38

1889 - Gotha : Behrend
38 Deutschlands Kolonieen. [302 lieferungen und Sagen, sowie ihre strenge Geschlechtsordnung, welche inbezug auf Reinheit und Adel der Abstammung die größte Strenge walten läßt. In ihrer äußeren Erscheinung sind die Kamerunvölker große, kräftige Gestalten von kaffeebrauner bis fchwarz-brauner Hautfarbe und guter Muskelbildung. Die Kleidung zeigt bei den Küstenvölkern bereits europäischen Einfluß, besteht dagegen bei den Binnenvölkern der Hauptsache nach aus einem Lendentuch, zu welchem manchmal noch ein mantelartiger Überwurf tritt. Das Haar tragen die Männer kurz geschoren, die Frauen flech- ten es in zahlreiche zierliche Zöpfchen und reiben es mit Palmöl ein. Schmucksachen lieben sie sehr und tauschen gegen ihre Landeserzeugnisse gern Glasperlen und europäische Kleidungs- stücke, Hüte, Stulpen :c. ein. Perlenketten, Arm- und Fuß- ringe aus Messing, Ohrringe und andere Ohrgehänge sind sehr beliebt. Bei Festlichkeiten erscheinen besonders die Frauen in reichem Schmuck, mit allen Arm- und Fußbändern, welche sie be- sitzen, und mit schweren messingenen Fußringen, die sie zuweilen über weiße Strümpfe anlegen, welche bis über das Knie reichen. Am prächtigsten geputzt erscheint die Dualla-Frau beim Hochzeits- zuge, wenn sie den Weg vom Vaterhaus zum Hause ihres Gatten antritt. Sie ist dann oft wie mit einem Perlenpanzer bedeckt. b) Wohnung. Die Duallas wohnen in großen, freundlich aussehenden Dörfern, welche sich durch Reinlichkeit in den Straßen und Dörfern auszeichnen. An Stelle der Lehmhütten, welche anderen Negerstämmen zur Wohnung dienen, sind hier Hütten aus Flechtwerk getreten, welche aus einem etwa meterhohen Untergrunde von festgestampftem Lehm ruhen. Die Wände sind mit den Schalen der Bananenstämme überkleidet, und das schräg aufsteigende Dach mit Palmblättern überdeckt. In der Mitte der Langseite des Hauses befindet sich der Eingang, der durch Matten oder eine Bretterthür verschlossen werden kann, am Tage aber offen bleibt, um dem Licht den Eingang zu gestatten, da Fenster fehlen. Eine Familie bewohnt gewöhnlich mehrere Hütten, die nahe aneinander gebaut sind. — Einflußreiche und reiche Neger, wie auch die „Könige" haben sich hölzerne Häuser erbaut, welche auf 1^ bis 2 m hohem Lehmgrunde oder auf Pfählen ruhen, große Fenster, eine Thür, welche sich in den Angeln dreht, sowie eine Veranda aufweisen und im Innern häufig mit europäischem
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