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1. Deutschlands Kolonieen - S. 39

1889 - Gotha : Behrend
303] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 39 Hausrat ausgestattet sind. In diesem Hause wohnt der Häuptling mit seiner bevorzugten Ehefrau, während die übrigen Frauen und die Kinder in einer nahegelegenen langen Hütte (mit vielen Thüren und Räumen) untergebracht sind. Die Sklaven wohnen in be- sonderen kleinen Hütten. Die Hütten sind mit Palmengrün und Gruppen von Kultur- pflanzen umgeben. In dem nahen Buschwerk und auf den Gras- flächen treiben kurzbeinige Ziegen, langhaarige Schafe, spitzrüsselige Schweine, große Enten und kleine Hühner ihr Wesen. Dazu kommen an Haustieren noch furchtsame Katzen und scheue, haß- liche Hunde. c) Nahrungsquellen. Die Gebirgsbewohner und viele Be- wohner des Binnenlandes treiben in erster Linie Ackerbau. An den Ufern der Flüsse dehnen sich in der Nähe der Dörfer große, Herr- liche Fruchtfelder aus, welche lohnenden Ertrag abwerfen. Auch beschäftigen sich diese Binnenvölker mit allerlei Handarbeit, schnitzen Geräte und Schmucksachen aus Holz und Elfenbein und verfertigen Koch- und Trinkgefäße aus Thon. — Die Küstenbewohner und Anwohner der großen Flüsse dagegen treiben lediglich lohnenden Handel. Der freie Dualla namentlich hält jede Handarbeit für schimpflich und überläßt die Bestellung der Fruchtfelder seinen Weibern und Sklaven. Mit großem Eifer suchen diese schwarzen Handelsleute es zu verhindern, daß die Weißen mit den Binnen- Völkern unmittelbare Handelsverbindungen anknüpfen. Die Europäer empfangen daher, wie in Togoland und anderen Küstengebieten, die Ausfuhrprodukte oft erst aus dritter Hand. Die einflußreichsten und reichsten Handelsleute unter den Eingebornen sind die beiden Könige Bell und Aqua. Sie unternehmen nicht selten weite Handelsreisen und legen ist ihren übrigens streng abgegrenzten Handelsgebieten große Faktoreien an. So hat deren viele König Bell im Gebiete des Mungo. Ihre Waren bringen die Ein- gebornen entweder zu den europäischen Faktoreien oder nach den Hu lks. Dieses sind abgetakelte — meist alte — Schiffe, welche im Flußbett verankert werden, und auf welchen die Weißen sich häuslich eingerichtet haben. Der untere Schiffsraum dient als Warengelaß, das Zwischendeck als Kaufplatz, die Kabinen sind in Wohnzimmer verwandelt, und das überdachte Hinterdeck wird als Speisesaal benutzt. Die Eingebornen bringen Palmkerne, Palmöl, Elfenbein und Gummi auf den Markt, wogegen die deutschen
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