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1. Deutschlands Kolonieen - S. 41

1889 - Gotha : Behrend
305] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 41 lang gegenüberstehen, ohne sich erheblichen Schaden zuzufügen. Die Köpfe der getöteten Feinde gelten als Siegestrophäen. Die Trommel spielt bei den Kämpfen und Volksversammlungen eine große Rolle. Zu den Volksbelustigungen der Kamerunvölker gehören die Wettkämpfe. Besonders sind die Ruderwettkämpfe beliebt. Auch der gemeinsame Auszug zum Krebsfang, der Tanz nach einer ohren- zerreißenden Musik bei religiösen Festen und bei der Totenfeier ge- hören hierher. Die Gäste werden mit Hühner-, Schaf-, Ziegen- und Schweinefleisch bewirtet; dabei wird viel Palmwein und Rum getrunken und so oft tagelang geschmaust und gelärmt. Vom Charakter der Bevölkerung ist leider nicht viel Gutes zu berichten. Man wirft den Kamerunleuten vor, daß sie arbeits- scheu, lügnerisch und diebisch seien. Zudem sind sie sehr aber- gläubisch und tief im Heidentum befangen. Sie glauben an einen höchsten Gott, der besonders das widrige Geschick des Menschen in Händen hält und der seine Wohnung in jedem beliebigen Gegen- stände haben kann. Ihm zu Ehren werden in hellen Nächten große Feste gefeiert. Die Zauberer, denen die Macht zugeschrieben wird, die bösen Geister vertreiben zu können, stehen in großem Ansehen. Der Gipfel des Kamerungebirges gilt dem Volke als Sitz der Götter. y) Me Hofoniasmtigkeil. a) Handel und Plantagen. Das Kamerungebiet wurde im 15. Jahrhundert von den Portugiesen entdeckt. Diese und die Hol- länder trieben mit den Eingebornen lebhaften Sklavenhandel, welcher endlich durch englischen Einfluß aufhörte. An seine Stelle trat ein Handel mit Landeserzeugnissen. Noch vor 25 Jahren war dieser Handel vollständig in den Händen englischer Kaufleute. Seit- dem aber das Haus Wörmann 1868 am Kamerunfluß dauernde Handelsniederlassungen gründete, ist der deutsche Einfluß sehr schnell gewachsen, so daß er bereits 1883 den englischen weit überflügelte. Doch sind auch noch heute englische Kausleute im Kamerungebiet ansässig. Sie beherrschen den Handel westlich vom Mungofluß, also im Kamerungebirge, und im Handelsgebiet von Bimbia und Victoria. Da dies Gebiet an das englische Calabargebiet grenzt, gehen der deutschen Verwaltung hier viele Ausfuhrzölle verloren. Im ganzen übrigen Gebiet ist der Handel in deutschen Händen. — Eine Faktorei besteht gewöhnlich aus einem zweistöckigen Holz- wohnhause und mehreren Lagerräumen. Das zweite Stockwerk
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