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1. Deutschlands Kolonieen - S. 42

1889 - Gotha : Behrend
42 Deutschlands Kolonieen. [306 dient als Wohnung, das untere als Lagerraum und Verkaufsstelle. Die wichtigsten Ausfuhrwaren sind Palmöl und Elfenbein. An Ausfuhrzöllen werden erhoben: 5 Mk. für eine Tonne Palmöl, 2,5o Mk. für eine Tonne Palmkerne und 20 Pf. für 1 kg Elfen- bein. Seit Oktober 1886 ist die deutsche Reichswährung im Ka- merungebiet eingeführt. Doch gilt auch heute noch als Einheits- wert vielfach ein Kru, d. h. ein bestimmtes Maß von Palmöl, welches in eine Anzahl größerer oder kleinerer Maße als Teilungs- werte zerfällt. Die im Jahre 1886 aus Hamburger und Bremer Firmen ge- bildete „Deutsche Plantagengesellschaft" ist bestrebt, den Boden durch Plantagenbau zu verwerten, und hat mit Erfolg Versuchsplan- tagen in Tabak und Cacao angelegt. Solche Plantagen findet man bei Bimbia und im Gebiet von Batanga. Da sich die Ein- gebornen zur Plantagenarbeit nicht eignen, zog man aus den West- licheren Gegenden Ober-Guineas die arbeitsamen Kru-Reg er ins Land, welche sich vielfach mit Weib und Kind im deutschen Schutz- gebiet angesiedelt haben. b) Mission. Das Christentum hat unter den Kamerunvölkern noch nicht viele Anhänger aufzuweisen. Seit 35 Jahren etwa hat hier eine englische baptistische Religionsgemeinschaft das Evangelium verkündet, aber nicht viel Segen geerntet. Unter den englischen Missionaren ragte besonders Alfred Saker hervor, welcher die Bibel in die Duallafprache übersetzt hat. Als das Kamerungebiet in deutschen Besitz kam, übernahm die deutsche Mission (Baseler Missionsgesellschaft) die Missionsarbeit von den Engländern. Die größten Missionsgebiete befinden sich im Gebiete des Kamerun- gebirges. Die größte und älteste Missionsstation ist Victoria am Fuße des Kamerunberges. — Wo das Christentum Eingang findet, macht sich sein Einfluß inbezug auf Milderung der oft grausamen Sitten und Pflanzung der Kultur unter den Eingebornen sichtlich bemerkbar. c) Verwaltung. Die deutsche Reichsregierung hat dieser Ko- lonie ihre ganz besondere Fürsorge zugewandt. An der Spitze der Verwaltung steht ein Kaiserlicher Gouverneur, welcher mit seinen Beamten im Regierungsgebäude wohnt. Dieses liegt im Ort Kamerun auf der hochgelegenen Joßplatte an der breiten Kamerunbucht, der kühlenden Seebrise immer zugänglich. Dem Gouverneur steht zur Beratung noch ein Verwaltungsrat zur
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