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1. Deutschlands Kolonieen - S. 46

1889 - Gotha : Behrend
46 Deutschlands Kolonieen. [310 denen auch die Ricinusstaude angehört. Wilde Gurken, Kürbisse, Melonen, allerlei Wurzeln und Knollen liefern eine saftige Nah- rung und werden namentlich an Flußufern als beliebtes Küchen- gemüse gezogen. — Im nördlich gelegenen Lande der Ovambos trifft man außer Steppen- und Weideland auch große Getreide- felder an, da hier eine reichlichere Bewässerung vorhanden ist. — Wälder nach deutschem Begriff findet man im ganzen Gebiete äußerst selten. Doch ist Niederholz und Gebüsch in mehr als 40 Arten vertreten. Wilde Feigenbäume, Akazien, darunter die durch ihr steinhartes Holz bekannte Giraffenakazie, Dorngebüsch, Cypressenarten, Schwarzebenholzbäume u. a. treten namentlich an den Flußufern als Buschwerk und Niedergehölz auf. Die Berg- hänge sind oft durch Farnbäume und Baumlilien bestanden. Gut- bewaldete Berglandschaften zeigt das Ovamboland; Sumpfwal- düngen kommen um den Ngamisee vor. Die Tierwelt weist, dem Steppencharakter des Landes ent- sprechend, eiue Menge Weidewild auf. Antilopen, Büffel, Gnus, Giraffen, Zebras und Quaggas finden hier reichliche Nahrung, werden aber immer mehr nach dem unbekannten Innern Afrikas gedrängt. In höherem Maße noch ist dieses der Fall mit den großen Dickhäutern, den Elefanten und Nashörnern, die hier nur noch um den Ngamisee anzutreffen sind. Auch der Löwe kommt hier nur noch äußerst selten vor, ist weiter nach dem Innern ge- wandert und hat diese unsicheren Jagdgründe den Leoparden und Schakalen überlassen. Nagetiere und Wildhühner finden sich im Steppengebiet in großer Anzahl. Der Strauß wird seiner kost- baren Federn wegen gejagt und neuerdings auch gezüchtet. In dem Buschwerk nisten Webervögel und Sittiche. In den Berg- Wildnissen und Gebirgen hausen Gemsen und Gazellen, und über den felsigen Schluchten schwebt beutesuchend der Lämmergeier. — Die niedere Tierwelt weist mancherlei für Menschen und Haus- tiere sehr schädliche oder lästige Arten auf: Bipern, Skorpione, Schlangen, Termiten, Moskitos, giftige Eidechsen und Heuschrecken- schwärme. An nutzbaren Mineralien ist das Land nicht arm. Bereits zu Ende der fünfziger Jahre hatte eine englische Gesellschaft im Hinterlande der Walfischbai in der Nähe einiger Missionsstationen Kupferminen angelegt, die anfänglich sehr gute Ausbeute abwarfen. Durch verschiedene Ursachen (die damalige Unsicherheit in dem un-
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