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1. Deutschlands Kolonieen - S. 48

1889 - Gotha : Behrend
48 Deutschlands Kolonieen. [312 bildung auf. Diese schroffen Gegensätze erklären sich durch die Klar- heit des Himmels und die außerordentliche Trockenheit der Luft. In der Regel zeigt der kälteste Monat (Juli) ein Mittel von 13° C., der heißeste (Dezember) ein solches von 26° C. Im allgemeinen kann das Klima als ein recht gesundes be- zeichnet werden. Es ist auch für Europäer erträglich. Selbst die größte Hitze belästigt wenig, da fortwährend ein frischer Südwest weht. Das gelbe Fieber tritt sehr selten und dann nicht stark auf. ß) Bevölkerung. Die eingeborne Bevölkerung dieses Schutzgebiets gliedert sich in die Stämme der Namaqua oder Nama, Herero und Ovambo. Außerdem leben im ganzen Lande zerstreut die räuberischen B erg- damara und in den Bergwildnissen und im Kalaharigebiet die Buschmänner. Da das gesamte Hinterland durch die wüste Küstenzone von allem Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten war, weil die unwirtliche Küste keine handeltreibenden Seefahrer anlockte, so konnte sich die Bevölkerung bis ins gegenwärtige Jahr- hundert in ihrem ursprünglichen Zustande der Bedürfnislosigkeit erhalten. Jagd und Viehzucht gewährten ihnen genügenden Lebens- unterhalt. Erst nachdem die Holländer im Kaplande Niederlas- sungen gründeten, kam die Bevölkerung von Süden aus mit den Weißen in Berührung. a) Die Nama gehören zur südafrikanischen Rasse der Koi- koin, von den Holländern ihrer eigenartigen, mit Schnalzlauten untermischten Sprache wegen Hottentotten genannt. Sie sind von mittlerer Größe, haben fahlgelbe, bisweilen rötlich-graue Haut- färbe, ein rautenförmiges Gesicht (d. h. von den Backenknochen aufwärts und abwärts winkelartig verlausend) und schwarzes, wol- liges Haar. Diese Hottentottenstämme sind besser als ihr Ruf. Man machte ihnen früher — aber, wie sich später herausgestellt hat, mit Unrecht — den Vorwurf der Stumpfsinnigkeit, schalt über ihre grenzenlose Faulheit und Unreinlichkeit. Allerdings liebt der Nama schwere und andauernde Arbeit nicht; aber dies bringt sein Hirten- und Jägerleben mit sich. Sein Körper und auch seine Hütte lassen inbezug auf Sauberkeit viel zu wünschen übrig; aber mancherlei wird durch den großen Wassermanm seiner Heimat zu entschul- digen sein. Er beschmiert den Körper mit Fett, salbt ihn mit Diomasalbe und bemalt sein Gesicht mit Rötel.
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