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1. Deutschlands Kolonieen - S. 49

1889 - Gotha : Behrend
313] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 49 Die Kleidung besteht aus Lendengürtel und Überwurf von Schaf-, Wildkatzen- oder Schakalfell. Bei größeren Wanderungen werden geflochtene oder lederne Sandalen angelegt. Schildkröten- schalen, elfenbeinerne und kupferne Ringe dienen als Schmuck. Die Hütten sind zeltartig und werden von den Frauen errichtet. Bieg- fame und am Feuer gehärtete Stangen werden backofenartig in die Erde gesteckt, zusammengebunden, mit Matten und Fellen belegt und mit Steinen beschwert. Eine etwa 4 Fuß hohe Thüröffnung, welche durch Herablassen einer Matte verschlossen werden kann, dient zugleich als Abzugsöffnung für den Rauch des Herdfeuers. Mehrere Töpfe und Kessel bilden das einfache Hausgerät, weiche Felle das Lager. Zahlreiche Hütten, kreisförmig aneinandergereiht, bilden einen „Kraal". Die hauptsächlichste Nahrungsquelle der Namas ist die Viehzucht. Ihre zahlreichen Rinderherden sind ihr größter Schatz. Außerdem liefert die Jagd auf die zahlreichen Steppentiere immer- hin eine gute Ausbeute. Das Feuergewehr verdrängt dabei immer mehr Pfeil und Bogen. Als Nahrung dienen Pflanzenknollen, Wildfleisch und Milch. Ein Stück aus seiner Herde schlachtet der Nama nicht gern. Tabak, Dachakraut und leider auch Brannt- wein sind als Reizmittel beliebt. Obwohl Vielweiberei erlaubt ist, hat der Nama doch gewöhnlich nur eine Frau, die er gut hält und nicht als Sklavin behandelt. — Die Nama stehen unter Häupt- lingen („Kapitänen"). Der mächtigste unter ihnen, der sich als Retter (Messias) seines Volkes ausgiebt, ist gegenwärtig Hendrik Wittboy. Er verfügt über eine wohldisziplinierte Kriegsmacht und führt ein Kriegs- und Räuberleben gegen die Hereros, die alten Stammfeinde der Hottentotten. Durch diese Fehden wird der Fortschritt der Kolonialthätigkeit in jenen Ländern sehr gehemmt. In den religiösen Vorstellungen der Nama lebt ein guter und ein böser Gott. Auch glauben sie an ein Leben nach dem Tode. Dieser Umstand hat den Missionaren ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Sehr viele Nama bekennen sich bereits zum Christentum. — Hervorzuheben wäre noch die außerordentliche musikalische Begabung der Nama. b) Die Herero oder Damar'a sind ein den Kaffern ähnlicher Negerstamm, welcher in se\ie heutigen Wohnsitze erst vor etwa 100 Jahren eingedrungen ist. Ihrem Charakter nach gelten die Damara als feig, mißtrauisch und lügnerisch, aber auch als aus- Pädag, Zeitfragm Ii, i. Deutschlands Kolomeen, 4
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