Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1889 -
Gotha
: Behrend
- Autor: Tromnau, Adolf
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
325]
Die deutschen Kolonieen in Afrika.
61
fühlenden Menschen aufs äußerste. Wandelnden Gerippen gleich
kommen die Unglücklichen weit aus dem Innern Afrikas einher-
gewankt, Männer, Frauen und Kinder in buntem Durcheinander.
Wer ermattet niedersinkt und sich nicht weiterschleppen kann, wird
ohne Erbarmen in der Wildnis seinem Schicksal überlassen. Im
Hafen werden die Sklaven besser gepflegt, um ihr Aussehen für
den Verkauf günstiger zu gestalten, worauf sie nach Vorderasien,
Madagaskar :c. verschifft werden. Manch Sklavenschiff wird frei-
lich von den Engländern und Deutschen abgefangen und die Sklaven
in Freiheit gesetzt; doch ist die Ausfuhr noch immer sehr beträcht-
lich. Die Sklaven finden Verwendung zum Plantagenbau und
anderen schweren Arbeiten.
y) Hosoniimhätigkeik.
Zwischen den südostafrikanischen Gestaden und dem semitischen
Borderasien bestand unzweifelhaft schon im grauen Altertum ein
Verkehr. (Ophir?) Aus Arabien scheinen auch in alten Zeiten
schon Einwanderungen nach den Küstengebieten Ostafrikas statt-
gefunden zu haben. Dafür sprechen unter anderm auch aufgefundene
Reste uralter arabischer Bauten, sowie die Mischvölker der Galla-
und Somalistämme. Im frühen Mittelalter gründeten Araber an
den äquatorialen Ostküsten ein Reich von erheblicher Ausdehnung.
Da dieses Gebiet abseits von der großen Handelsstraße des enro-
päisch-ostindischen Handels lag, hatte es für Europäer wenig In-
teresse. Nur die Portugiesen setzten sich an der Südostküste fest
und eroberten zu Beginn des 16. Jahrhunderts Sansibar und
das Küstengebiet. Ende des 17. Jahrhunderts vertrieb der Jmam
von Maskat die Portugiesen wieder und gründete auf der San-
sibarküste Statthaltereien. Erst in diesem Jahrhundert wurde
Sansibar ein unabhängiges Sultanat. Der europäischen Forschung
und Kulturarbeit blieb das Hinterland infolge der arabischen Herr-
schast lange Zeit verschlossen.
a) Mission. Die ersten Missionare in Ostafrika waren die
bereits früher genannten und auch als Forscher geschätzten Deutschen
Krapf und Rebmann. Infolge der Anregungen, welche von dem
berühmten Forscher und Missionar Livingstone ausgingen, gründete
die Londoner Missionsgesellschast, sowie die schottische Kirche
Missionsstationen im Innern von Ostafrika. Seitdem das Land
in den Besitz der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft übergegangen