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1. Deutschlands Kolonieen - S. 63

1889 - Gotha : Behrend
327] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 63 mit dem Anbau von Tabak, Kaffee, Baumwolle und anderen tro- pischen Gewächsen gemacht, und berechtigten diese Kulturen nach den bisherigen Ergebnissen zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft. Durch die neuerdings erfolgten Aufstände, welche von den Arabern geleitet und genährt werden, sind diese Plantagen fast gänzlich zerstört. Der Schaden, welchen die Dentsch-ostafrika- nische Plantagengesellschaft dadurch erlitten hat, beziffert sich auf Ii Millionen Mark. Den Handel suchte die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft inso- fern in andere Bahnen zu lenken, als sie bestrebt war, denselben durch Anlage von Handelsstationen im Innern sowie dnrch Er- Werbung einer Reihe von Zollstationen (11) an der Küste vom Sultan von Sansibar (im Sommer 1888) immer mehr in deutsche Hände zu bringen. Auch war sie bestrebt, dem Sklavenhandel mit Hilse des Reichs entgegenzutreten. Der Aufstand. Die Araber sahen, daß der Handel, den sie bisher allein innehatten, ihnen allmählich abgerungen wurde. Sie fürchteten, demnächst nicht mehr ungehindert ihre Sklavenkarawanen in den Küstenplätzen einschiffen zu können. Dazu kam noch, daß die Behandlung der Eingebornen seitens der Beamten der Deutsch- Ostafrikanischen Gesellschaft nicht immer die richtige war, insofern sie in rücksichtsloser Weise Sitten und Gebräuche derselben voll- ständig außeracht ließen und durch ihr Auftreten die Eingebornen erbitterten. So ließen sich diese von den klugen Arabern leicht zu Werkzeugen gebrauchen. Da die Stationen der Gesellschaften frei und ungeschützt liegen, der Sultan von Sansibar aber in seinem Küstengebiet machtlos ist oder sein will, so war es den aufständischen Horden ein leichtes, die deutschen Stationen zu erobern und zu zerstören. Auch die Missionare wurden vertrieben oder gerieten in Gefangenschaft. Er- bitterte Kämpfe tobten um Bagamogo und Dar-es-Salaam. Das Deutsche Reich als Schutzmacht hat nunmehr die Sache in die Hand genommen, um in dem Schutzgebiet wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Über die Küste ist die Blockade verhängt, um die Einfuhr von Waffen und die Ausfuhr von Sklaven zu verhindern. Ein große Anzahl deutscher und auch englischer Kriegsschiffe sendet jetzt ihre Geschosse nach der Küste, und erforderlichenfalls werden auch deutsche Matrosen gelandet. Eine beträchtliche Anzahl von Sklavenschiffen wurde von den
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