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1. Deutschlands Kolonieen
1889 -
Gotha
: Behrend
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1. Deutschlands Kolonieen 
- S. 66
1889 -
Gotha
: Behrend
66
Deutschlands Kolonieen.
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sie sich zum Holzflößen, Mühlenbetrieb und zur Abgabe von Wasser
für Berieselungszwecke. — Die Mitte der Küsten strecke (um
die Astrolabe-Bai mit Konstantin-Hafen) weist weit ins Land
hinein bis zum Fuße der Bergreihen ein tiefliegendes, dichtbewal-
detes Vorland auf. Die Ufer sind bei Friedrich Wilhelms- und
Prinz Heinrichs-Hafen von Mangrovewäldern eingesäumt, welche
eine Landung oft unmöglich machen. Südlich von der Astrolabe-
Bai erhebt sich im Innern das Finisterre-Gebirge, welches
1888 von Hugo Zöller auf seinen Forschungsreisen in Neuguinea
durchzogen wurde. Der Eindruck desselben ist nach den Schilde-
rungen des Forschers*) ein überwältigend großartiger. Farn-
umkleidete, hochragende Felsgipfel wechseln mit wildromantischen
Bergschluchten, vielzackigen Hochgebirgsgipfeln und Reihen der viel-
gestaltigsten Wasserfälle, alles überwuchert von dem Zauber eines
üppigen tropischen Pflanzenwuchses. Weiter im Innern des Landes
liegt das noch höhere, bis jetzt aber wenig bekannte Bismarck-
Gebirge. — Die w estliche Küsten strecke weist teils Tiefland,
teils niedriges Küstengebirge auf. Hinter diesem breitet sich tief
ins Land hinein bis an die holländische Grenze und den mittleren
Gebirgskern ein großes, weites Tiefland aus, von Flüssen bewässert,
welche großen Wasserreichtum und offene Einfahrt besitzen und
infolge dessen die natürlichen Wege ins Landinnere bilden. Der
größte Fluß ist der Kaiserinaugusta-Fluß. Er bewegt sich
größtenteils im Tieflande und ist bereits eine bedeutende Strecke
landeinwärts befahren und erforscht. Die viele Tausende von
Quadratkilometern umfassenden, mit wilden Zuckerrohr bedeckten
Flächen des Unterlaufs dürften sich für Plantagenarbeit und Vieh-
zucht gut eignen. — Die Form der Hochebene scheint in Kaiser-
Wilhelms-Land nicht vertreten zu sein.
d) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist
ein tropisches mit reichlichen Niederschlägen und ziemlich gleich-
mäßiger Wärme von 19—35° C. Der Südostpassat und der
Nordost-Monsun bringen reichliche Niederschläge zu allen Zeiten
des Jahres. Trotz des feuchtwarmen Klimas hat Kaiser Wilhelms-
Land doch nur wenige gänzlich ungesunde Küstenstrecken. Mit Aus-
nähme der Fieberküste des Mangrovegebiets ist es das gesündeste
Gebiet der ganzen Insel.
i) Briefe an die Kölnische Zeitnng.