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1. Deutschlands Kolonieen - S. 70

1889 - Gotha : Behrend
70 Deutschlands Kolonieen. den man bei wichtigen und unwichtigen Dingen um Rat fragt, und dem man großen Einfluß und große Macht zuschreibt. Kriege haben oft die Gier nach Schädeln als alleinige Ursache. y) Holoniallhiiligkeit, a) Verwaltung. Die Kolonialthätigkeit schreitet auf Kaiser- Wilhelms-Land rüstig vorwärts. An der Spitze der Verwaltung steht ein Landeshauptmann, welcher seinen Sitz in der Haupt- station Finschhafen hat. Die Erforschung der Küsten ist ziemlich beendet, und die des Landinnern wird in immer größerer Aus- dehnung unternommen. An der Küste sind mehrere günstige Häfen ermittelt und Stationen für Handel und Plantagenversuche er- richtet. In Finschhafen befinden sich außer dem Wohnhause des Landhauptmanns zahlreiche Wohn- und Arbeitshäuser, Speise- anstalten und Krankenhäuser, Bureaugebäude und Schuppen, eine Schmiedewerkstätte und ein Sägewerk. Da man die Eingebornen als Plantagenarbeiter nicht brauchen konnte, brachte man Arbeits- kräfte aus dem Bismarck-Archipel in die Versuchsplantagen. Gegen- wärtig beschäftigt man deren fast 500. Wälder wurden gelichtet und der Boden mit Baumwolle, Reis, Mais, Zuckerrohr, Jams, Taro und Tabak bepflanzt. Die Fruchtergebnisse waren über- raschend gute, und da man einzelne Früchte zweimal im Jahre ernten kann, verspricht man sich großartige Erfolge. (Die Kom- panie beschickte die internationale Gartenbau-Ausstellung, welche im August 1888 zu Köln stattfand, mit einer Sammlung von 79 Holz- proben, zahlreichen Früchten, Vögeln, Schmetterlingen und an- deren Insekten aus dem Schutzgebiet und erhielt mehrere Preis- Medaillen.) Das ganze Schutzgebiet (mit Bismarck-Archipel) ist dem Welt- postverein beigetreten, und zwischen Finschhafen und Cooktown in Australien finden vierwöchentlich regelmäßige Fahrten statt. b) Mission. Bayerische und rheinische Missionsgesellschaften haben mehrere Missionsstationen errichtet und sind unermüdlich thätig, unter den Eingebornen das Christentum zu verbreiten. Freilich wird diese Thätigkeit sehr erschwert durch die zahllosen Sprachdialekte der Eingebornen, die auch der übrigen Kultur- thätigkeit sehr hindernd im Wege stehen. (Die beiden wichtigsten Missionsstationen sind Simbang bei Finschhafen und Bogadjim bei Konstantinhafen.)
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