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1. Allgemeine Geographie - S. 44

1906 - Berlin [u.a.] : Hillger
44 +>•Physikalische Geographie a»4*£•£+£■+ 4»4».<»4* die meisten Beben sind „tektonische" oder Dislokationsbeben, welche von Störungen der Gleichgewichtslage der festen Erd- rinde herrühren. Nach derartigen Beben dauert es meist längere Zeit, bis der Erdboden ganz zur Ruhe komnlt. Auch Einstnrzbeben erfolgen, wohl in der Regel durch Aus- laugung höher gelegener Erdschichten, durch welche ein 5)ohl- raum unter der Erddecke entsteht, bis endlich die übergelagerte Schicht nachrutscht. Der Erdbebenforschung wird neuerdings auf das Be- treiben des Straßburger Professors Gerland von den Kultur- staaten Auflnerksamkeit gewidmet. Man hat Seismographen und Seismometer erfunden, um Messungen bei vulkanischen Erscheinungen vornehmen zu können; man bestiinmt das Epi- zentrum, den Erdenort, der sich direkt über dem (unter- irdischen) Sitze des Erdbebens befindet, man grenzt beit Schütterkreis ab, das Gebiet, ans welchem die Zuckungen des Erdbodens beobachtbar sind. Durch unterseeische Vulkanausbrüche entstehen See- beben; doch können solche auch durch tektonische Verände- rungen des Seebodens bewirkt werden. Unabhängig von diesen ist die Erdbebenflut, die eintritt, wenn das Erdbeben nicht weit von der Meeresküste ihr Epizentrum hat. Dann tritt zunächst das Meer zurück, stürmt aber wie eine auf- gerichtete flüssige Mauer im zweiten Stadium landeinwärts und reißt bei dem Zurückfluten alles zerstörend mit sich. Erdbeben sind eine so häufige Erscheinung, daß kaum ein Tag vergehen dürfte, an dem nicht irgendwo der Erdboden zittert. Wie sehr von jeher das Erdbeben die Phantasie der Menschen beschäftigte, zeigt sich auch in verschiedenen Sagen und Mythen. Nach einem sinnigen Mythus unserer nordi- schen Brüder entstand es durch die Zuckungen des gefessel- ten Loki, der an die Erdfelsen geschmiedet dalag und auf deu das Gift der über ihn gelagerten Schlange niederträufelt. Sein treues Weib fängt besorgt die Gifttropfen mit einer Schale auf. Ist sie voll, so muß sie die Schale ausgießen. Derweilen tropft ihm das gräßliche Gilt ins Gesicht und
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