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1910 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Bachmann, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
14 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien
aber stetig klommen wir weiter. Obwohl die Luftbeschassew
heit und die Körperanstrengung die nämlichen waren wie
bei der ersten Besteigung, fühlten wir doch viel weniger
Beschwerden, weil unser moralicher Zustand sehr viel besser war.
Um %9 Uhr betraten wir die Scharte des obersten Krater-
randes an der Stelle unserer damaligen Umkehr in 5870 Meter
Höhe; unverschleiert lag wieder der Krater zu unsern Füßen.
Aber ohne langes Zaudern wanderten wir nun in Südwest-
richtung auf dem dorthin leicht ansteigenden eisbedeckten Rand
des Ningwalles weiter, den Felsspitzen der südlichen Kratei.
wand zu, die dort den höchsten Gipfel des Kilimandjaro
bilden.
Einundeinhalb Stunden Steigens durch sonnerweichten
Firn und zerfressenes Eis führten uns an einer seltsam ab-
gebrochenen, 6 Meter hohen Eismauer vorbei zu dem Fußpunkt
der drei höchsten, aus losen Trümmern bestehenden Fels>
spitzen, die wir nun in beschaulicher Ruhe der Reihe nach
erstiegen, um nach Ablesung unserer Aneroide feststellen zu
können, daß die mittelste mit rund 6000 Meter die andern
i'm 10 bis 15 Meter überragt. Spätere Berechnungen be-
[tätigten diese Maße und ergaben für den höchsten Punkt die
Höhe von 6010 Meter. Um ^11 Uhr betrat ich als erster
die Mittelspitze. Ich pflanzte auf dem verwetterten Lava-
gipfel mit dreimaligem, von Purtscheller kräftig sekundiertem
„Hurra" eine kleine, im Rucksack mitgetragene deutsche Flagge
auf und rief frohlockend: „Mit dem Recht des ersten Er-
steigers taufe ich diese bisher unbekannte, namenlose Spitze
des Kibo, den höchsten Punkt afrikanischer und deutscher Erde-
,Kaiser-Wilhelm-Spitze'."
Aus: Hans Meyer, Hochtouren im tropischen Afrika, Leipzig,
Brockhaus.
Beim „Sqftarni" von Ruanda
Auf einem weiten Platz unweit der Sultanshütte, der dank
Hauptmann von Erawerts Bemühungen vortrefflich vorbereitet
worden war, wurde diesmal das Lager mit ganz besonderer
Sorgfalt hergerichtet. Denn wir erwarteten den Besuch des
„Mami".