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1. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 59

1910 - Paderborn : Schöningh
Im Löß 59 ausgezeichnet, und die Felder der Leute ziehen sich auf den einzelnen Terrassen hinauf. Auch höher hinauf findet man noch Wohnungen, und es gibt viele Bauern, welche unter dem eigenen Felde leben, indem sie am Abfall desselben durch die nächsttiefere Terrasse ihre Höhle graben. Alles hat einen labyrinthischen Charakter: die Verzweigungen der Schluchten, die aufeinander folgen, die Biegungen der Terrassen und die Fußpfade, auf welchen die Bauern nach ihren Feldern gehen; ohne die letzteren wäre es gar nicht möglich, eine bestimmte Richtung einzuschlagen, da man immer nur Hindernisse vor sich haben würde. Nisse, welche bei einer Tiefe von 30 m eine von oben bis unten vollkommen gleichbleibende Breite von 6 m haben, ziehen sich oft lang hin. Oben dicht am Rand führt eine Fahrstraße, wie man sie so auf keinem anderen Boden anlegen würde; denn bei Lehm, Ton und Sand herrscht stets die Gefahr einer schiefen Abrutschung, bei Löh ist dieselbe nicht vorhanden. Wenn das Wasser sich von oben Rinnsale rechtwinklig zur Streichrichtung der Kluft gräbt, so wird eben eine allmähliche Erweiterung eintreten, aber nicht durch Abrutschung. Der Löß saugt das Wasser auf wie ein Schwamm: es fließt in ihm durch kleine Kanäle abwärts und füllt die Poren; aber es macht den Löß nicht breiartig, wenn er nicht vorher zerrieben ist, wie auf einer Fahrstraße, und dadurch seine Struktur verloren hat. Daher behält er an allen senkrechten Wänden, wenn sie noch so alter Entstehung sind, seine Be- schaffenheit bei. Diese ist unter der Lupe feinkörnig, eine lockere Anhäufung von kleinen Körnern von gelbbrauner Farbe, an dem weiter nichts zu erkennen ist; Elimmerblättchen habe ich vergeblich gesucht. Außer der feinporösen Struktur sind größere verästelte Hohlräume vorhanden und zahlreiche kleine runde Kanäle, die nach allen Seiten, besonders aber nach abwärts gerichtet sind. In den oberen Schichten sind es deutliche Wurzelkanäle, und da sie 60 m unter der Oberfläche noch dieselbe Beschaffenheit haben, so muß man sie auch dort als Wurzelkanäle annehmen. Sie sind häusig mit einer kalkigen Rinde umkleidet; andere enthalten eine lockere, weiße, körnige, kalkige Masse. Man kann die Übergänge in Verdichtungen versolgen, die in Gestalt und Stellung den Wurzelkanälen ent-
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