1907 -
Münster i.W.
: Aschendorff
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Ein deutsches Vulkangebiet.
hat man auch künstlich entwässert, so den Dreiser Weiher,
das Jmmenrother Maar usw.
Die feurigen Essen der Berge, welche vor Zeiten
Aschenregen über das Land niedergehen und mächtige
Lavaströme ausfließen ließen, sind längst zur Ruhe ge-
kommen, und von ihren Höhen schauen die Ruinen
mancher trotzigen Burg herab in die friedliche Landschaft,
die sich in den dunkeln Augen der Maare widerspiegelt.
Am Laacher See erhebt sich ein stattliches Kloster, darin
Herren vom Orden Jesu ihren Wohnsitz hatten, ehe das
Reichsgesetz sie vom deutschen Boden verwies. Jetzt sind
Benediktiner darin eingezogen. Es ist ein stiller Sitz
der Wissenschaft gewesen, und so mancher der Ordens-
Herren wurde beim Anblick der vulkanischen Gegend dazu
angeregt, alle die rätselhaften Erscheinungen näher zu
ergründen, in denen die geheimnisvollen Mächte der
Unterwelt ihre Wirksamkeit zu äußern Pflegen. Nicht
nur bloßer Zufall mag es gewesen sein, daß gerade einer
derjenigen deutschen Gelehrten, die weit drüben über
dem Atlantischen Ozean deutschen Forschungsgeist und
deutsches Wissen zu hohem Ansehen gebracht haben, ein
Mann, der unsere Kenntnis vom Wesen der Vnlkane der
Anden gefördert hat wie außer Alexander von Humboldt
kein anderer vor ihm, manches Jahr in den Mauern von
Maria Laach verweilte.
So ganz und gar erloschen ist freilich jede Spur
vulkanischer Tätigkeit im Eifelgebiete noch nicht. Der
ungeheure Reichtum an Kohlensäure, der dort größten-
teils mit den Quellen, an gewissen Stellen jedoch auch
frei der Erde entströmt, zeigt uns, daß anch heutzutage
noch, nachdem wohl mehrere Jahrtausende den Strom
der Zeit hinabgeflossen find, seitdem den Eifelbergen das
letzte glutflüssige Material entquoll, in den Tiefen
unseres Planeten an dieser Stelle noch nicht alles zum
normalen Zustand zurückgekehrt ist. Diese letzte Phase
vulkanischer Wirksamkeit gereicht aber den Eifelbewoh-
nern nicht mehr zum Verderben. Denn die warmen, dem