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1907 -
Münster i.W.
: Aschendorff
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Märkische Brückenstädte an der Spree.
den kostspieligsten und anfhältlichsten Bauten. Daraus
geht hervor, daß diejenigen Punkte, an denen der Über-
gang über so hinderliche Terrainformen leichter ist
als an andern Stellen, für unsere Zwecke ganz besonders
wichtig sein werden, und daß ferner diese Übergangs-
stellen durch lange Zeiträume hindurch ihre Bedeutung
bewahren müssen. Denn ein Abweichen von dem trock-
nern und bequemern Pfade zwischen Sümpfen ist noch
schwerer denkbar als das Abweichen von einem einmal
als brauchbar erkannten Gebirgspaß. Durch Spren-
gungen und mancherlei Kunstbauten kann eine neue Ge-
birgsstraße hergestellt und die ältere in den Schatten
gestellt werden; ganze Gebirgsketten können, wie gerade
die Gegenwart zeigt, durchbohrt und so der Verkehr
ganzer Alpenländer umgestaltet werden. Dagegen hat
man sich kann? je dazn entschlossen, einen vorhandenen
Platz durch Sumpfniederungen aufzugeben und daneben
und in größerer Entfernung mit vieler Mühe einen
neuen trockenen und sichern Weg zu bahnen. Auch heute
wird man dies nur da ausführen, wo ganz besonders
wichtige Interessen ans dem Spiele stehen. Die Bevölke
rung der norddeutschen Tiefebene ist aber nur selten so
dicht, um so schwierige Bauten erwünscht oder notwendig
zu machen. Selbst in der Nähe der größten Städte reichen
die vorhandenen, oft in sehr alte Zeit zurückgehenden,
wenn auch vom Fuß- und Saumpfad allmählich zur
Chaussee und Eisenbahn gewordenen Übergänge meist
noch ans, wie die langen brückenlosen Strecken der Spree
und Havel in der Mark Brandenburg, der untern Elbe,
der Unterweser und anderer Flüsse zeigen. Wohl konnten
in frühern Jahrhunderten Rücksichten ans die Sicher
heit vor feindlichen Angriffen zu einer Vernachlässigung
des bequemern aber minder sichern Überganges über
ein Luch oder Fließ führen. Sobald aber friedlichere
Zeiten eintraten, brach sich der Verkehr wieder seine ge-
wohnte Bahn, und die wohl sichere, aber weniger günstig