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1. Sydow-Wagners methodischer Schul-Atlas - S. XV

1888 - Gotha : Perthes
Xv die Auslassung mancher Flüsse, Berge, Namen, Zahlen, die man vielleicht im Zusammen- hang mit dem Studium des Guthe-Wagnerschen Lehrbuchs ungern vermissen wird, — weil eben der Kartenmafsstab die Aufnahme nicht mehr gestattete. Wenn dennoch die Karten, die an Namenfülle selbstverständlich die aus neuerer Zeit stammenden Schulatlanten übertreffen werden, aber weit hinter den ältern, wie Stieler oder Adami-Kiepert u. a., zurückstehen, fast durchweg gut lesbar erscheinen sollten, so ist dies durch eine sorgfältig ausgewählte Stellung der einzelnen Namen und Zahlen erreicht, welche der Herausgeber nicht dem Gutdünken des Zeichners über- lassen hat. Dennoch bleibt hier, wie man erst nach Vollendung des Kolorits erkennt, noch manche Verbesserung im einzelnen für spätere Ausgaben Vorbehalten. 5. Terraindarstellung und Flächenkolorit. Von dem Ideal eines Kupfer- buntdrucks für die Situation und das Terrain mufste leider der Kosten wegen Abstand genommen werden. Das Letztere ist vielmehr durch Lithographie hergestellt, die mir in der Mehrzahl der Blätter gelungen erscheint, wenn auch der Umdruck die charakter- vollen Zeichnungen, auf die ich den gröfsten Nachdruck gelegt wissen wollte, nicht überall wiedergibt. Die von mir ins Auge gefafste Idee, das Flächenkolorit im wesentlichen auf ebene Terrainstufen (Tief-, Hochebene, Thalfläche, Hochthal &c.) zu beschränken und dabei die zu markierenden Höhenstufen je nach dem dargestellten Lande — also im allgemeinen fast von Blatt zu Blatt — wechseln zu lassen, mufste aus Besorgnis, dafs dies den Anfänger verwirren könne, für jetzt aufgegeben werden. Aber indem zu der üblichen Darstellungsweise zurückgegangen ward, ist absicht- lich in den Grenzlinien der Höhenstufen stark generalisiert worden. Es fehlt nicht an Anhängern der gleichen Bestrebung, wie z. B. R. Kiepert von „Massen- erhebungen“ spricht, welche er auf seinen Wandkarten durch die Flächentöne unterschieden wissen will. Im Grunde verfolgen alle die Atlanten, in denen die letztem nicht durch ausgezogene Linien begrenzt sind, die gleiche Tendenz, wenn sie nicht etwa damit nur die Unmöglichkeit andeuten wollen, richtige Isohypsen zu ziehen, wo das geeignete Material noch fehlt. Im Gegensatz davon glauben einzelne Herausgeber von Schulatlanten das gesamte Terrainbild durch ein Höhenschichtenbild er- setzen zu können, ohne zu bedenken, dafs dies nur bei einer sehr großen Zahl von Isohypsen ausdrucksvoll wird. Mit Absicht ist auf Taf. 5 eine Zusammenstellung gegeben, die meines Er- achtens für die Beibehaltung der Schraffenmanier spricht, wenn man zwischen dieser und der Höhen- schichtenmanier wählen soll. Der Hauptnachteil liegt bei letzterer teils in der verschiedenen Wirkung, welche die Stufenwahl der Schichten hervorruft — um dies vor Augen zu fuhren erhielten ab- sichtlich Nr. 24 und 25 (Schweiz und Alpenländer) eine etwas abweichende, diesen Hochgebirgsländern jedoch mehr angepafste Skala als die übrigen Karten —, teils darin, dafs man sich wiederum in diesem einen Punkte an eine mathematisch genaue Linie hält, während man bei andern Darstellungsobjekten im grofsartigsten Mafsstab generalisiert, d. h. die mathematische Genauigkeit vollkommen abstreift. Man wolle daher die Flächentöne auf den Karten dieses Atlas wesentlich als ausgleichende Mittel zur Herstellung eines ruhigen Terrainbildes neben dem selbstverständlichen Zweck der Unterscheidung gewisser Höhenstufen ebenen Geländes ansehen. Der schliefslichen Auswahl der Farben gingen zahlreiche Versuche vorher, und wurden solche gewählt, durch welche die in der Natur bestehenden zarten Übergänge gleichfalls möglichst vermittelt wurden. Wie man bemerken wird, dient auch die dunklere Farbe, welche den höhern Gebirgspartien aufgelegt wurde, mit dazu, den bisher vielfach im Unterricht überschätzten Wert der Gipfelhöhen gegen- über Pafseinsenkungen, Thalebenen &c. herabzumindern. Die Grenzlinien der Farbentöne sind übrigens durchaus unter Berücksichtigung der zur ersten Orientierung gezogenen Isohypsen entworfen und alsdann den Terrain- formen mehr oder weniger angepafst. Im allgemeinen hielt man sich an Höhen von 200, 500, 2000 Meter, die dem Herausgeber bei Beschränkung auf wenige Stufen die geeignetste Abstufung des Terrainbildes zu geben scheinen, was an anderer Stelle
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