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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 110

1892 - Leipzig : Voigtländer
110 während (jhrlich um mehr denn 100 Millionen) zunahm. Der hierdurch veranlate Abgabendruck lastete fast einzig auf dem Brger- und Bauern-stnde, während die beiden ersten Stnde, Geistlichkeit und Adel, welche beinahe zwei Drittel der Lndereien, die grten Vorrechte und die eintrglichsten mter im Besitze hatten, kaum besteuert waren. Die Will-krherrschaft seit Ludwig Xiv. (lettres de cachet) hatte das Knigtum verhat gemacht, das s i t t e n l o s e H o f l e b en Ludwigs Xv. hatte es der Verachtung preisgegeben. Endlich war durch beredte Schriftsteller (Vol-taire, Rousseau u. ct.) dieehrfurcht vor den Lehren der Religion untergraben und Unzufriedenheit mit den bestehenden Staats-einrichtungen verbreitet worden. Es bestand zwischen den ffentlichen Zustnden und den herrschenden Ansichten ein schroffer Gegensatz. Durch die Grndung des nordamerikanischen Freistaats wurde das Verlangen nach einer Umgestaltung des Staatswesens noch mehr angeregt. Um der Geldnot abzuhelfen, ergriffen Ludwigs Finanzminister ver-schiedene Maregeln, die jedoch vergeblich waren (Notabelnverfammlung 1787). Da lie der König auf Neckers Rat die (seit 175 Jahren nicht mehr berufenen) Reichs stnde 1789 (5. Mai) in Versailles zusammen-treten. Als nun die beiden hheren Stnde (Geistlichkeit und Adel, je 300 Mitglieder) nicht gemeinsam mit dem drittenstande (den Abgeordneten des Brgerstandes, 600 Mitglieder) beraten wollten, erklrte sich der dritte Stand (aus Antrag des Abbe Sieyes) als Nationalversammlung (17. Juni), welche der redegewaltige Mirabeau zu dem Beschlsse bewog, nicht auseinander zu gehen, bis sie dem Staate eine Verfassung (Konstitu-tion) gegeben Htte. Das war der Anfang der Revolution. 63. Die konstituierende und die gesetzgebende National-Versammlung 17891792. 1. Durch diese Vorgnge und die zunehmende Grung im Volke be-unruhigt, ordnete der Hos die Zusammenziehung von Truppen in der Nhe von Versailles an; Necker wurde entlassen. Dies rief, trotz der Errichtung der Nationalgarde unter Lafayette, in Paris den ersten blutigen Aufstand der Revolution hervor: Zerstrung der Bastille 14. Juli 1789. Der König, von allen verlassen, mute sich in das Geschehene fgen und Necker zurckrufen. In den Provinzen kam es zu wtenden Angriffen der Bauern auf ihre Gutsherren, die deshalb ins Ausland zu flchten begannen (Emigranten, unter denen des Knigs jngerer Bruder, Graf Artois). Unterdessen schaffte die Nationalversammlung (in der Nacht zum 5. August)
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