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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 139

1892 - Leipzig : Voigtländer
139 genannte Februarrevolution, zur Folge hatte. Der König entsagte dem Throne zu gunsten seines Enkels, des minderjhrigen Grafen von Paris; aber es war zu spt. Ludwig Philipp mit seiner Familie mute die Flucht ergreifen (er starb 1850 in England); Frankreich wurde Republik, eine provisorische Regierung (Lamartine) wurde gebildet und durch allgemeine Volksabstimmung eine verfassunggebende Nationalversammlung" berufen. Als diese wieder eine festere Verfassung einzufhren begann und die unzufriedenen Arbeiter" hierdurch ihre Absicht, das Bestehende vllig umzukehren, vereitelt sahen, entstand (im Juni) eine wilde Erhebung derselben, um die rote Republik" zu errichten, d. h. dem sogenannten vierten Stande" die Herrschaft zu verschaffen. Die Verteidigung des Staates gegen den furchtbaren Angriffbertrug die Nationalversammlung dem General C avaignac, der in mehrtgiger Stratzenschlacht den Aufruhr bewltigte. Die Verfassungsberatung war im November beendigt; ein jedesmal aus 4 Jahre durch Abstimmung des gesamten Volkes ernannter Prsident sollte an die Spitze der Verwaltung treten, neben ihm eine gesetzgebende Nationalversammlung stehen. Als Prsident wurde am 10. Dezember ge-whlt der Neffe des Kaisers Napoleon I., Ludwig Napoleon Bona-parte. Ludwig Napoleon Bonaparte, Sohn des ehemaligen Knigs von Holland und der Hortense Beauharnais (s. die Stammtafel 67), geb. 20. April 1808 in Paris, lebte seit Napoleons I. Entthronung mit seiner Mutter in Konstanz und auf Arenaberg im Thurgau, besuchte 8 Jahre das Gymnasium in Augsburg; spter war er Zgling des schweizerischen Generals Dfour in den Kriegswissenschaften, 1831 im Jnfurgentenheere in Italien, 1834 Berner Artilleriehauptmann. Er schrieb 1832 Politische Phantasmen", 1835 ein Handbuch der Artillerie", machte 30.Oktober 1836 einen Aufstandsversuch in Stra brg (da er sich nach dem Tode des Herzogs von Reichstadt 1832, des sogenannten Napoleon Ii., als den Erben Napoleons I. betrachtete), wurde gefangen und nach Amerika gebracht, kehrte jedoch 1837 zurck und begab sich, da die franzsische Re-gierung seinen Aufenthalt in der Schweiz nicht dulden wollte, 1838 nach England. Er stellte in seinen 1839 erschienenen Napoleonischen Ideen" Napoleon I. als Be-grndet und Vorkmpfer der ganzen fortschreitenden Entwicklung der neuesten Zeit dar, benutzte die durch berfhrung der Asche Napoleons I. nach Paris neu erregte napo-leonische Begeisterung zu dem Aufstandsversuche in Boulogne 6. August 1840, wurde zu lebenslnglicher Gefangenschaft verurteilt und nach der Eitadelle in Ham gebracht. Er entwich, als Arbeiter verkleidet, 1846 und ging nach London, kam nach dem Ausbruche der Februarrevolution nach Paris, um unter die Fahne der Republik zu treten", und wurde in 5 Departements zum Mitglied der verfassunggebenden National-Versammlung gewhlt. 3. Italien. Schon vor der Februarrevolution waren in mehreren Staaten Italiens Un-ruhen entstanden. Im Mrz 1848 emprten sich, angefeuert durch die Ereignisse in Frankreich, die Lombarden gegen die sterreichische Herrschaft. Der König Karl Albert von Sardinien, den Aufstand untersttzend, erklrte an sterreich
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