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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 169

1892 - Leipzig : Voigtländer
169 92. Kaiser Wilhelm I. 1871-1888. 1. Wilhelm I. als Regent. Durch Krieg und Sieg Einig er des deutschen Volkes, war Kaiser Wilhelm I. schon ein Mann von vierund-siebzig Jahren, als er Kaiser wurde. Er glaubte selbst, in einer kurzen Spanne Zeit" nur die ersten Anfnge der neuen Ordnung deutscher Dinge er-leben zu knnen. Aber seine Lebenskraft reichte der die gewhnliche Grenze weit hinaus und seine Herrscherkraft und Herrschergre nicht minder. Mit der Weisheit und dem Erfahrungsreichtum des Alters verband er eine auf dem hchsten Pflichtbewutsein ruhende unermdliche Thtigkeit, mit der rich-tigert Einsicht den kraftvollen Willen, berall das Notwendige zu vollbringen, das Gute zu frdern. So gab er durch die Macht seiner Persnlichkeit den: werdenden Reiche den inneren Halt. Durch weise Gesetzgebung verlieh er dem neuen Staatswesen feste Grundlagen. Nicht eine beschwerliche Fessel, sondern die zuverlssige Brgschaft der eigenen Rechte, der starke Hort ihrer Sicherheit wurde die Reichsverfassung den verbndeten deutschen Fürsten. Denn Kaiser Wilhelm erfllte die von ihm bei der bernahme der Kaiser-wrde ausgesprochene Verheiung, in deutscher Treue die Rechte des Reiches und seiner Glieder zu schtzen", allseitig und herrlich. Jedem das Seine", Deutschlands Gre und Wohlfahrt der alles! das war der Gedanke, der ihn leitete, den er, untersttzt von dem Rate und der Thatkraft seines groen Kanzlers, in seinem gesamten Herrscherwalten ebenso ausdauernd als erfolgreich bethtigte. 2. Friedenspflege und Heeresmacht. Diese segensvolle Herrscher-thtigkeit konnte sich nur entfalten auf der Grundlage ungestrten Friedens. Dies unschtzbare Gut seinem Volke zu erhalten und zu sichern, galt dem ruhmgekrnten Helden als heiligste Herrscherpflicht. Whrend der sieb-zehn Jahre seiner kaiserlichen Regierung hat kein Kriegssturm mehr das Reich erschttert, so unablssig das besiegte Frankreich seinem verhaten berwinder mit einem furchtbaren Vergeltungskampfe zu drohen wagte. Zu thatsch-lichem Angriff freilich fehlte dem rachbegierigen Feinde bei allem Kriegs-eifer doch die siegverheiende berlegene Heereskraft gegenber Deutschlands wohlgersteter Streitmacht. Diese wute Kaiser Wilhelm in den Friedens-jhren so gewaltig zu steigern, da des Herrschers vertrautester Rat, der Reichs-kanzler Bismarck, vor dem versammelten Reichstag das stolze Wort in die Welt hinaus rufen konnte: Wirdeutschen frchten Gott und sonst nichts in der Welt." Durch wiederholte Verstrkung des stehenden Heeres wie der Landwehr und des Landsturmes wurde die deutsche Wehrkraft fr den Kriegs-
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