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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 94

1913 - München : Seybold
2. Tier- und Pflanzenwelt in Palästina*. Von den wilden Säugetieren, die in der Bibel genannt werden, suchen wir mehrere in dem jetzigen Palästina vergebens. Der Löwe ist häufig in der Bibel erwähnt als der Bewohner der Höhlen, der Wälder und des Dickichts am Jordan, als der Feind der Herdentiere und der Menschen, als das Symbol königlicher Macht und Stärke. Er ist jetzt völlig aus Palästina und Syrien verschwunden, ohne Zweifel, weil seine Schlupf- winkel, die Wälder, zerstört wurden, und er selbst sich vor den Verfol- gungen der Menschen nicht mehr retten konnte. Seit dem zwölften Jahr- hundert hat er sich hinter den Euphrat zurückgezogen. Schakale halten sich während des Tages in Steinhrüchen, Höhlen oder Ruinen auf, nachts aber streifen sie in Rudeln mit großer Frechheit bis an die menschlichen Wohnungen, ja his in die Städte selbst hinein und erregen durch ihr klägliches Geheul die Aufmerksamkeit. Die Hyäne liebt den Aufenthalt in Felsengräbern; dorthin schleppt sie ihren Raub, besonders die Knochen von verwesten Kadavern. liebende Tiere, z. B. Esel, fällt sie nur an, wenn sie großen Hunger leidet. Ihr Fleisch wird auffallenderweise von Beduinen gegessen, weil man sie zu den Wiederkäuern rechnet. Der Wolf ist der gefürchtete Feind der Herden. Der Fuchs soll in Palästina weniger von Fleisch leben als bei uns, mehr von Früchten. Zu dieser Gruppe von Tieren gehört in Syrien auch der Hund. Er lebt halb wild in den Straßen der Dörfer und Städte, selbst bei den Zelten der Beduinen und nährt sich von dem, was auf die Straße geworfen wird, d. h. von Unrat und Aas. Er kennt keinen Herrn, er gehört aber zu dem Hause oder Quartiere, neben dem er liegt, und wird geduldet, weil er sich durch eine gewisse Reinigung der Straßen nützlich macht. Im Äußern gleicht er unsern Schäferhunden. Unter den Vögeln sind die Raubvögel sehr zahlreich: Adler, Geier, Falken, Weihe, Sperber, Eulen. Kriechtiere sind besonders durch Schlangen und Eidechsen vertreten. Der englische Palästinaforscher Tristram hat 33 Arten von Schlangen, 44 Arten von Eidechsen gezählt. Das trockene, sonnige Land ist für diese Tiere wie geschaffen. Die kahle und sandige Wüste, der heiße Felsen mit seinen zugleich schatten- spendenden Spalten und Jlöhlen ist für viele Arten der Lieblingsauf- enthalt; andere ziehen die bebauten und bewachsenen Stellen vor. Viele * Guthe, Prof. Dr. Hermann; Palästina. Mit 142 Abbildungen und einer Karte. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig. 94
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