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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 103

1913 - München : Seybold
grünen Milleporen, smaragdgrünen Madreporen und Astraen, braungrünen Montiporen und Mäandrinen. Schon Ransonett hat mit Recht darauf hingewiesen, wie auffallend überhaupt in Ceylon die grüne Farbe allenthalben vorkommt. Nicht allein scheint der größte Teil dieser „immergrünen Insel“ das ganze Jahr hindurch mit einem unverwelklichen tiefgrünen Pflanzenteppich ge- ziert, sondern auch die Tiere der verschiedensten Klassen, welche den- selben beleben, sind zum größten Teile ganz auffallend grün gefärbt. Namentlich prangen viele der häufigsten Vögel und Eidechsen, Schmet- terlinge und Käfer im glänzendsten Grün. Nicht minder sind auch zahl- reiche Meeresbewohner der verschiedensten Klassen grün gefärbt, so namentlich sehr viele Fische und Krebse, Würmer und Seerosen, ja sogar Tiere, die anderwärts selten oder nie die grüne Livree tragen, sind hier mit ihr geschmückt, so z. R. Seesterne und Spiralkiemer und dgl. mehr. Die Erklärung dieser merkwürdigen Erscheinung ergibt sich aus der Darwinschen Züchtungslehre, insbesondere aus dem Anpassungsgesetz der „gleichfarbigen Zuchtwahl oder sympathischen Farbenwahl“, welches ich in meiner „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ erläutert habe. Je weniger die bestimmte Färbung eines Tieres von derjenigen seiner Um- gebung ab weicht, desto weniger wird es von seinen Feinden bemerkt, desto leichter kann es unbemerkt sich seiner Reute nahen, desto mehr ist es mithin geschützt und im „Kampfe ums Dasein“ begünstigt. Die natür- liche Züchtung wird mithin die Übereinstimmung in der vorherrschenden Färbung der Tiere und ihrer Umgebung beständig verstärken, weil sie den ersteren vorteilhaft ist. Die grünen Korallenbänke von Ceylon mit ihren grünen Rewohnern sind für diese Theorie ebenso lehrreich als die grünen Landtiere, welche die immergrünen Walddickichte der Insel beleben. Was aber die Reinheit und Pracht der grünen Farbe betrifft, so werden die letzteren von den ersteren sogar übertroffen. Einen ent- zückenden und wirklich märchenhaften Anblick gewähren die vielgestal- tigen Korallengärten, wenn man bei ruhiger See während der Ebbe im Roote über dieselben hinfährt. In der unmittelbaren Umgebung des Forts von Galla ist der Meeresboden von so geringer Tiefe, daß man selbst die Spitzen der steinharten Tiergebilde mit dem Kiel des Rootes streift und durch das kristallklare Wasser hindurch selbst oben, von den Wällen des Forts, die einzelnen Korallenbäumchen unterscheidet. Eine Fülle der schönsten und merkwürdigsten Gestalten ist hier auf so engem Raume vereinigt, daß ich im Laufe von wenigen Tagen eine prächtige 103
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