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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 239

1913 - München : Seybold
der Bruder den Bruder und Mütter ihre Töchter, und die Menge feierte die Männer, die den Kontinent durchquert hatten, wie Helden. 9. Geschichten der Eingeborenen Afrikas*. a) Der Hase und der König Elefant. (Aus Mauritius.) Früher einmal war der Elefant der König der Tiere, aber dieser arme König war so alt, so alt, daß er nichts mehr tun, sich mit nichts mehr befassen konnte. Er ging den ganzen Tag mit offenem Munde geifernd herum wie ein kleines Kind, das zahnt. Ein untauglicher Greis, sag’ ich euch. Die Tiere jedoch taten so, als glaubten sie, daß er immer lächle und deshalb den Mund auf habe, und alle sagten sie: Seht doch nur, welch guten König wir haben; er lacht immer, er lacht ununter- brochen. Die trockene Jahreszeit kam. Kein Regen fiel, alles Gras war von der Sonne verbrannt. Der Hase sucht nach Futter und findet nichts. Keinen Salat, keinen Kohl, nichts, gar nichts. Aber ihr wißt, der Hase ist immer voller Bosheit. Als er den offenen Mund des Königs Elefanten sieht, erspäht er den Augenblick, wo niemand ihn sehen kann, und springt dem König in den Mund. Von dort kriecht er ihm in den Bauch und macht sich daran, die Eingeweide zu fressen. Der Elefant fühlt nichts, sein Mund bleibt offen, er lacht, er lacht immer. Der Hase ist ein böses Tier. Nachdem er genug Gedärme gefressen, beginnt er, das Herz des Königs anzunagen. Diesmal hört der alte König mit Lachen auf, er schließt den Mund und stirbt. Als der Hase genug gefressen hat, will er wieder heraus. Unmöglich, das Tor ist zu. Was tun? Er kehrt in die Eingeweide zurück, setzt sich hin und denkt nach. Inzwischen haben draußen, die Tiere gemerkt, daß der König tot ist. Sie tun verzweifelt, sie weinen, schreien und seufzen. Der Affe begibt sich zum jungen Elefanten, der seineß Vaters, des Königs Nachfolger werden soll, und sagt: „Sir, um unsern Schmerz ein wenig zu lindern, so gestattet, daß wir den Leichnam Eures Vaters mit duftenden Gräsern, Zitronenkraut und Farnkraut umwinden. Dann tragen wir ihn zum Kirchhof. So * Etze', G., Aus Jurte und Kral. Leseverlag-, Stuttgart. 239
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