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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 268

1913 - München : Seybold
des letzten Teiles der Reise, als der Schnee naß war, in den Komagern trugen. Sie sind bequem zu tragen und leicht zu trocknen, da man sie nachts unter der Jacke oder den Hosen ausbreiten kann. An den Händen trugen wir sowohl schwere Fausthandschuhe aus Wolfsfell, als auch gewöhnliche wollene Handschuhe. Mit den Handschuhen mußte genau derselbe Trocknungsprozeß vorgenommen werden wie mit der Fußbekleidung. Im großen und ganzen wird die Körperwärme des unglücklichen Menschen, die einzige Wärmequelle, die man zu solchem Zwecke hat, hauptsächlich bei dem Bemühen, die verschiedenen Klei- dungsstücke zu trocknen, verbraucht. Wir haben unsere Nächte in nassen Umschlägen zugebracht, nur um es tagsüber ein wenig behag- licher zu haben. Auf dem Kopfe trugen wir einen Filzhut, der die Augen gegen das blendende Licht schützte, und durch den der Wind weniger leicht hindurchdrang als durch gewöhnliche wollene Mützen. Außerdem trugen wir gewöhnlich noch eine oder zwei Wollkapu'ten. Auf diese Weise konnten wir die Wärme bis zu einem gewissen Grade regulieren, was nicht unwichtig ist. Ursprünglich war es meine Absicht, gewesen, leichte Schlafsäcke aus dem Felle eines Renntierkalbes für je einen Mann zu verwenden. Als sie sich jedoch nicht als genügend warm erwiesen, mußte ich nach demselben Prinzip verfahren wie in Grönland, das heißt einen Doppelschlafsack aus der Haut eines ausge- wachsenen Renntieres benutzen. Dabei erzielt man eine beträchtliche Wärmezunahme dadurch, daß der eine Schlaf genösse den anderen wärmt. Außerdem ist auch ein Sack für zwei Personen viel leichter als zwei einzelne Säcke. Zwar ist gegen den Gebrauch von Doppelsäcken der Einwand erhoben worden, daß man leicht in der Nacht gestört werde, ich habe das aber nicht gefunden. Etwas, das nach meiner Meinung nicht fehlen darf, ist ein Zelt; denn selbst wenn es aus dünnem, zerreiß- barem Stoffe ist, bietet es den Teilnehmern der Expedition doch so viel Schutz und Behaglichkeit, daß die unbedeutende Vermehrung des Ge- wichtes der Ausrüstung mehr als ausgeglichen wird. Die Zelte, die ich für die Expedition hatte anfertigen lassen, bestanden aus Rohseide und waren sehr leicht, sie waren am Fuße viereckig und nach oben spitz und wurden vermittelst einer einzigen Zeltstange in der Mitte aufgerichtet, nach demselben Prinzip, wie die in unserer Armee verwendeten Viermannzelte. Die meisten unserer Zelte waren mit einem Boden aus ziemlich dichtem Baumwollstoff versehen. Bei unserem ersten Aufbruche nahmen wir ein Zelt dieser Art mit, das für vier Mann berechnet war und 3v2 kg 268
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