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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 269

1913 - München : Seybold
wog. Der Boden bietet einen gewissen Vorteil dadurch, daß das Zelt fester wird und leicht aufzuschlagen ist, während zugleich der Wind weniger leicht durchdringt. Das ganze Zelt, Seitenwände und Boden, ist zu einem Stück zusammengenäht, in welchem als einzige Öffnung nur ein kleiner Schlitz zum Hindurchkriechen ist. Es hat jedoch den einen Nachteil, daß es fast unmöglich ist, mit sich selbst nicht auch ein gewisses Quantum Schnee an den Füßen hineinzubringen. Dieser schmilzt in der Nacht infolge der Wärme des auf ihm ruhenden Körpers, der Zeltboden saugt die Feuchtigkeit auf und verursacht dadurch, daß das Zelt beträchtlich schwerer ist als das von mir angegebene Gewicht. Ich gab infolgedessen den Gedanken an ein solches Zelt auf und nahm ein an- deres mit ungefähr denselben Abmessungen, aber ohne Boden und ebenfalls wie jenes aus Rohseide. Das Aufschlagen dieses Zeltes dauert etwas länger, doch war der Unterschied nicht groß. Die Wände wurden durch Pflöcke niedergehalten, und wenn wir damit fertig waren, pflegten wir es sorg- fältig mit Schnee zu verdämmen, um Wind und Zug abzuhalten. Dann kam das eigentliche Aufrichten des Zeltes, das in der Weise ausgeführt wurde, daß einer durch das Loch hineinkroch und es mit einem Ski- Stocke, der auch als Zeltträger diente, in die Höhe hob. Das Zelt wog. einschließlich 16 Pflöcken, nur i,4 kg, hielt die ganze Reise bis zum Herbst 1895 aus und war uns stets ein lieber Zufluchtsort. Der Kochapparat, den wir benutzten, hatte den Vorteil, daß er das Feuerungsmaterial aufs sorgsamste ausnutzte. Wir konnten damit in sehr kurzer Zeit nicht nur Essen kochen, sondern gleichzeitig reichliche Mengen Trinkwassers schmelzen, so daß wir morgens und abends so viel wie wir mochten trinken konnten. Der Apparat bestand aus einem Koch- gefäß und zwei Gefäßen zum-Schmelzen des Schnees und war in fol- gender Weise eingerichtet: Im Innern eines Ringgefäßes (b) befand sich der Kessel (a), unter welchem die Lampe brannte (d), so daß die gan- ze sich beim Gebrauch entwickelnde Hitze in den Raum (e) zwischen dem Kessel und dem Ringgefäß gedrängt wurde. Darüber war ein dicht schließender Deckel (f) mit einem Loch in der Mitte, durch welches die heiße Luft passieren mußte, ehe sie weiter zog und den Boden eines darüber befestigten flachen Schneeschmelzers (c) erreichte. Nach- dem die Luft hier einen Teil ihrer Hitze abgegeben hatte, wurde sie durch einen das Ganze umgebenden Mantel (g) an der Außenseite des Ringgefäßes wieder nach unten geleitet, wo sie die noch übrige Y\ ärme an die Außenseite des letzteren abgab, so daß sie schließlich 269
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