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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 271

1913 - München : Seybold
bechern, zwei Blechlöffeln und einem Blechschöpflöffel wog der Apparat 4 kg, während die Primuslampe ein Gewicht von 800 Gramm hatte. Füllte man das* Ringgefäß und das obere Gefäß mit Eis, so wurde, während das Fleisch im Kochgefäß gesotten wurde, so viel Wasser er- zeugt, daß wir mehr hatten als für unseren Durst nötig war. Was das Feuerungsmaterial betrifft, so fiel meine Wahl auf Petroleum (Marke „Schneeflocke“). Spiritus, der früher auf arktischen Expeditionen ver- wendet worden ist, hat verschiedene \ orteile, vor allem brennt er be- sonders leicht; ein entschiedener Nachteil desselben ist jedoch, daß er im Verhältnis zu seinem Gewicht keineswegs so viel Hitze- entwickelt wie Petroleum, wenn es vollständig verbrennt, wie dies bei der von uns benutzten Lampe der Fall ist. Da ich befürchtete, daß das Petroleum gefrieren könnte, dachte ich daran, Gasöl zu nehmen, doch gab ich den Gedanken wieder auf, weil es sich sehr schnell verflüchtigt, so daß es schwer aufzubewahren ist und außerdem leicht explodiert. Mit un- serem „Schneeflocken-Petroleum“ hatten wir in bezug auf die Kälte keine Schwierigkeiten. Wir nahmen 20 Liter davon mit, mit denen wir 120 Tage auskamen, und die uns in den Stand setzten, uns zweimal am Tage eine warme Mahlzeit zu kochen und Eis im Überfluß zu schmelzen. Von Schneeschuhen hatten wir verschiedene Paare mit, weil wir darauf vorbereitet sein mußten, daß dieselben auf dem unebenen Treibeis brechen könnten und sich außerdem zur Sommerzeit, wenn der Schnee naß und körnig wurde, stark abnutzen würden. Die unsrigen waren besonders zäh und liefen sehr leicht, sie waren zum größten Teil aus Ahornholz, wie die Schlitten, sowie aus Birken- und Hickoryholz angefertigt, und waren sämtlich mit einer Mischung von Teer, Stearin und Talg tüchtig eingetränkt. Da wir darauf rechneten, bis zu einem gewissen Grade von dem leben zu müssen, was wir selbst schießen konnten, mußten wir notwendigerweise Feuerwaffen mitnehmen. Das beste Gewehr auf solchen Reisen ist na- türlich die gezogene Büchse. Aber da wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch große Schneeflächen zu durchqueren haben würden, wo wenig großes Y\ ild zu vermuten war, und da es anderseits sehr wahrscheinlich war, daß Vögel über uns hinwegfliegen würden, so hielt ich auch Schrotflinten für nützlich. Wir entschieden uns daher in dieser Be- ziehung für dieselbe Ausrüstung, die ich in Grönland gehabt hatte, und nahmen zwei doppelläufige Flinten (Büchsflinten) mit, die einen Schrot- lauf (Kaliber 20) und einen Kugellauf (Kaliber 3o) hatten. Unser 271
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