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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 272

1913 - München : Seybold
Vorrat an Munition bestand ungefähr in 180 Kugel- und iöo Schrot- patronen. An Instrumenten zur Bestimmung unseres Standortes und zu Peilungen hatten wir einen kleinen, leichten Theodoliten, der für unsere Zwecke besonders konstruiert war und mit dem Kasten, den ich als Stativ hatte einrichten lassen, nur 2 kg wog, ferner einen Taschensextanten und einen künstlichen Glashorizont, einen leichten Peilkompaß aus Aluminium und ein paar andere Kompasse. Zu den meteorologischen Beobachtungen hatten wir ein paar Aneroidbarometer, zwei Minimum-Weingeistthermo- meter und drei Quecksilber-Schleuderthermometer. Außerdem nahmen wir ein gutes Fernrohr aus Aluminium, sowie einen photographischen Apparat mit. Der wichtigste, aber vielleicht auch der schwierigste Punkt bei der Ausrüstung einer Expedition ist eine durchaus gute und ausreichende Verproviantierung. Schon in der Einleitung dieses Werkes habe ich hervorgehoben, daß der erste und wichtigste Zweck ist, gegen Skorbut und andere Krankheiten sich durch die Auswahl der Lebensmittel zu schützen, die durch sorgfältige Zubereitung und Sterilisierung gegen Verderben gesichert sein müssen. Auf einer Schlittenexpedition, wie diese, wo man so große Rücksicht auf das Gewicht nehmen muß, ist kaum möglich, Proviant irgendwelcher Art mitzunehmen, dessen Gewicht nicht durch sorgfältiges und vollkommenes Trocknen soviel wie möglich verringert worden ist. Da aber Fleisch und Fisch im getrockneten Zu- stande nicht so leicht verdaulich sind, so ist es nicht unwichtig, sie in pulve- risierter Form 'mitzunehmen; die getrocknete Masse wird dabei so fein verteilt, daß sie mit Leichtigkeit verdaut und vom Organismus auf ge- nommen wird. Wir nahmen daher nur Lleisch und Fisch mit, welche so zubereitet waren. Ersteres war Muskelfleisch vom Ochsen und von allem Fett, Knorpeln usw. befreit. Dann wurde es in vollständig frischem Zustande so rasch wie möglich getrocknet, darauf gemahlen und in demselben Verhältnis wie der gewöhnliche Pemmikan mit Nierenfett vermischt. Dieses Nahrungsmittel, das schon seit langer Zeit auf Schlitten- expedition zur Verwendung gelangt ist, hat sich großen Ruf mit vollem Recht erworben; wenn es gut zubereitet ist, wie es das unsrige war, ist es unleugbar eine nahrhafte, leicht verdauliche Speise. Man darf sich jedoch nicht darauf verlassen, daß es stets harmlos ist, da es der Ge- sundheit auch nachteilig sein kann, wenn es leichtfertig zubereitet, d. h. langsam oder unvollständig getrocknet ist. 272
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