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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 290

1913 - München : Seybold
f nächsten ausgefüllt. Sie würdigten den Gefallenen nicht einmal eines Blickes, und dieser machte einen so beschämten, niedergeschlagenen Ein- druck und hielt sich, auch wenn er nicht zu Schaden gekommen war, lange von den übrigen entfernt, bis er auf Umwegen den Trupp wieder erreichte, zu dem er gehörte. Sobald die Pinguine auf der Halbinsel bei Kap Adare angekommen waren, begannen sie ihre alten Nester einzurichten, die aus kleinen, zu einem Ringe zusammengelegten Steinen bestanden. Es gab sogleich viel zu tun. Die jungen Pinguine schienen am meisten beschäftigt zu sein. Sie hatten ihre Frauen zu wählen, passende Plätze für das Nest auszu- suchen und kleine Steine zu sammeln. Die Pinguingattin legt zwei Eier, und Mann und Frau lösen einander, wie es sich geziemt, in der Arbeit des Brütens ab. Sie sitzen von Mitte November bis Mitte Dezember. Es ist merkwürdig, wie sie während der Schneestürme, die hier auch im Sommer herrschen, die für die Ent- wicklung der Eier nötige Wärme halten können. Wir suchten die Temperatur unter den Vögeln während des Brütens festzustellen. Das war aber mit einigen Schwierigkeiten verknüpft. Denn die Vögel hielten die Quecksilberkugel des Thermometers, das wir ihnen ins Nest legten, für einen blanken Stein, der nicht hineingehörte. Sie pickten das Instrument auf und trugen es mit ernster, erfahrener Miene gravitätisch aus dem Nest, um es in einiger Entfernung vor- sichtig niederzulegen und sich wieder an ihre schwierige Arbeit zu be- geben. Nach vielen verfehlten Versuchen glückte es uns aber schließlich doch, in das Privatleben des Vogelvolkes einzudringen. Wir stellten die Durch- schnittstemperatur unter dem brütenden Vogel fest. Sie betrug -j- 430 Celsius. Nach ungefähr einem Monat kamen die Jungen heraus. Hübsche, kleine, graue, weichgefiederte Junge waren es. Die Eltern schienen ihre Kleinen sehr lieb zu haben. Sie gaben ihnen so viel Futter, daß sie, wenn sie auf dem Boden standen, wie kleine graue Säcke aussahen. Das Futter schien nicht nur zur Ernährung zu dienen, sondern auch als notwendiger Ballast während der starken Stürme. Neue Beisende kamen fortwährend aus dem Meer auf der Halbinsel an. Obgleich das Vogelvolk in so großen Massen auftrat, schien es ein verhältnismäßig geordnetes Gemeinwesen zu bilden. Am 2. November fanden wir das erste Pinguinei. Die Eier sind weiß, 290
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