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1. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 19

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
19 Eroberung von Cypern (560). Nach der Persischen Erobe- rung durch Cambyses, 525, behaupten nur einzelne acgypti- sche Fürsten in den unzugänglichen Sümpfen des Delta theil- weise Unabhängigkeit: Inaros 463, Ainchorte (Amyrtäus) 404, Hakor (Achoris) 392, Nechtneb (Nektanebo) 382, Teos (Tachos) 364. Von Alexander 331 erobert, wird Aegypten unter den P toi e mäern ein eignes Griechisches Reich, ver- grössert durch den zeitweiligen Besitz von Palaestina, Cy- pern, West-Cilicien, Cyrene und durch Handelsniederlassungen an den Küsten Aelhiopiens; endlich 31 v. Chr. Römische Provinz. <$. »O. Das eigentliche Aegypten, d. i. das angebaute Land oder das Nilthal, war seit ältester Zeit in 27 Bezirke (ri/ioi) eingethei.lt, deren 10 auf das Delta, 10 auf die Thebais, 7 aul das Mittellund kamen, daher dieses den von den Griechen in Heplanomis übersetzten Namen behielt, selbst als unter Seti I. durch Veränderung der Eintheilung die Zahl aller Nomen auf 36 vermehrt wurde. Erst unter den Pto- lemäern wurden auch die in der Libyschen Wüste liegenden Oasen (’Oßffftf, Avions, ägypt. Uahe, noch jetzt 11 'alt) und die östliche libysche Landschaft mit der Oase des Amun-Heiliglhuins (Ammonium) und der Küstenstadt Parae- tonium unter die Nomen aufgenommen. Ausgeschlossen blieb davon gegen Süden der Theil des Nilthals unmittelbar südlich von den aegyptischen Gränzstädten und Inseln Elephantine und Philae bis zur Insel Tachompso, weicherzwar von einem aethiopischen Volke, den Blemmyern, bewohnt, aber seit ältester Zeit Aegypten unterworfen war, und von der Länge von 12 aegypt.schoenen von den Griechen Dodecaschoe- nus genannt wurde; unter den Römern wurde die Gränze noch weiter nach Hierasycaminos vorgeschoben, bis Diocletian sie wieder nach Syene zurückzog. Wie die westliche li- bysche, so wurde auch die östliche ar a b isc h e Bergwüstc ursprünglich nicht zum eigentlichen Aegypten, ja sogar letztere, wegen der sie nomadisch bewohnenden arabischen Stämme, von den früheren Griechen zu Asien gerechnet; aber die durch dieselbe von der Thebais aus zum Arabischen Meerbusen führende Strasse war nach dort befindlichen Monumenten schon um 3000 v. Chr. von den Aegyptern benutzt (.also schon damals Sechandel nach dem Osten). Gegen Nordosten war Pelusium wenigstens in der spä- tem Zeit des aegyptischen Reiches Gränzfeslung, doch rech- nete man zu Aegypten auch die östlichere Küste bis Rhino- colura, wo der Vvasserlauf Watli-el- Arisch im A. T. als „Bach Aegyptens“ genannt, die Gränze gegen die Palaesli- nische Küste und gegen die freien nomadischen Araber be- zeichnete. Die Canalverbindung zwischen dem Nil und dem Arabischen Meerbusen wurde schon von Rameses Ii. be- gonnen, doch erst von Neku und Darius I. vollendet, von Ptolemaeus Philadelphus durch Vertiefung auch für grössere Schiffe zugänglich gemacht (Hafenstadt Arsinoe am Meer- busen angelegt) und von Trajanus durch einen schon bei Heliopolis vom Nil abgezweigten Canal (Amnis Augustus, daher der spätere Name dieses Landstrichs: Augustamnica 6. Taf. Xvi.), womit eine grössere Wassermenge hereinge- leitet wurde, verbessert. <§. Ol. Die einheimischen Namen der Orte Alt-Aegyp- tens sind nur zum kleinsten Theile und noch nicht mit völ- liger Sicherheit aus hieroglyphischen Inschriften hergestellt; sie haben sich aber bei der eingeborpen koptischen Bevöl- kerung in wenig veränderter Form bis auf die neuere Zeit erhallen, und sind, mit geringeren Modificationen, auch zu dem herrschenden Volke, den Arabern, übergegangen, wäh- rend die Griechen (deren Angaben die Karte folgt) nur wenige Namen unverändert wiedergegeben, eine grosse Zahl aber geradezu in griechische Benennungen übersetzt haben, namentlich mit Bezug auf die Namen besonders verehrter Gottheiten, welche griechischen Gottheiten entsprechend ge- glaubt w urden (so 'Knimv, ’_1tj noöirt]s. Aiog, ’Anökkiorog, ‘Hycexkiovg, ’Arruiov, 'Hkiov, Aajovg, Tlo/.ig, nach griechischer Form, welche auch die Römer in diesem grie- chisch sprechenden Lande gewöhnlich beibehielten; ferner gehören hierher, wegen des in Aegypten gebräuchlichen Thier- cultus: Kvvtöv, ‘lfyaxior, Kuoxodt-i/.tor. Avx.ov nohg, ()iv- Qvy/og u. a.); hierzu kamen neue griechische Gründungen, sowohl Alexanders d. G. Alexandria (an der Stelle des früheren aegyptischen Orts Rakotis), als der Ptolemäer, am Nil: Arsinoe, Ptolemais, Hermiu; am Arabischen Meerbusen die für den Indischen Handel angelegten Häfen: 2 Arsinoe, 2 Philotera, Berenice, Mvog oquos, endlich noch in Römi- scher Zeit das von Kaiser Hadrian erbaute Antinoupolis. Ei- nige einheimische Namen alter Städte, obwohl auch in etwas veränderter Form, sind uns auch im A. T. überliefert, diese sind in folgender Übersicht in (...) neben den von den Classikern gebrauchten, so wie in der 2. Columne neben den koptischen, die davon etwa noch abweichenden arabi- schen neuen Namen in (...) zusammengestellt, die jetzt ganz untergegangenen koptischen Namen aber durch ein * bezeichnet. In Unter - Aegypten (Delta der Griechen) mit den an- gränzenden Arabischen und Libyschen Distrikten: Cäsium (Katiek) Daphne (Tach- Tahphnäs (Defi- panhes) neh) Pharbaethus (Horbeit) Thmuis (Moit) Busiris . (Abusir) Leontopolis Temsiöti (Essnit) Cynospolis 1‘senschilio * Tcrenuthis (Terraneh) Athribis Atbräbi (Atrib) Alexandria am Mareotis-See Canobus Hermupolis, das kleinere Andronpotis Sebennytus Xamiathis Diospolis Tanis (Zoan) Heracleopoiis, das kleinere Pelusium (Sin) (Ishenderijeh) Marivt-See Kahannüb * }‘timinhor (Da- manhtir) Schleimi * Sjemnntiisaman- hi.d) (Daniijât, Da- miette) Schottin (Asch- mtin) Sjani (San) (Sch(itìgh) Peremùn (Tineh) Bubastis (Pi-Be- (Basta) setti) Pathumos (Pi- (Teli el-Kcbir) thûm) , Heliopolis (On) Babylon (Fostdt, Alt-Ud- itiva). In Mittel-Aegypten (Heptanomis der Griechen): Memphis (Moph, Mem/i ’ Noph) Aphroditopolis Tpih (Atfieh)’. Heracleopoiis,das Uniis (Ahnds) grössere (Hanes) Oxyrynchus Hermupolis, das grössere Antinoupolis, früher Besa Pemsje (Benesch) Schmtin ( Aseb- ia bnein ) Besa. * In Ober-Aegypten (Thebais der Griechen): Siüt Abotis (Abu-tigli) Lycopolis Apollonopolis, das kleinere Antaeopolis Aphroditopolis Panopolis oder Chemmis Crocodilopolis Abydus Tkoñ (Kau) Atho (Stttfeh) Schmin (Achmin) Atrepe * Eböt ' Ptolemais Hermiu Esoi (Menschieh) Diospolis, das Hu * kleinere Tentyra Caenepolis Neapolis oder Tenthori Cderìderà) (Keneh) Coptos Keft (Khaft) Apollonopolis Kos (Kits) Thebae oderdios- Tape (Ruinen von polisd.grössere el-Kussiir, Kar- (Nö Ammon) Hermonthis Aphroditopolis oder Asphynis Latopolis Apollonopolis, das grössere Ombos Syene (Svene) Taphis nah und Medi- net Habu) Erment As fùn Snä (Esneh) Atbò (Edfu) Ambo (Ombu) Suän (Assuan) (Tal ah). A e t h 1 o p i a. <§. i>3. Mit dem Namen der Aethiopen bezeiclineten die Griechen anfänglich alle Nationen von dunkler Hautfarbe, sowohl in Südasien (Indien, Gcdrosien vgl. §. 27, 30. 3) als am obern Nil; auf letztere wurde der Name, seit man durch das Ptolemäische Reich in Aegypten näher mit ihnen bekannt wurde , speciell angewendet, doch später auch wieder auf alle schwarze Nationen des innern und westlichen Africa ausgedehnt, obgleich dieselbe von den, meistens zum Chami- tischen und Semitischen Stamme gehörigen eigentlichen Aethio- pen eine gänzlich verschiedene Rasse bilden. Als allgemei- ner einheimischer Landesname (wie des neuen Habesch) wird uns im A. T. Kusch, (aethiop. Geez, ägypt. lies) an- gegeben. Im Tieflande des Zusammenflusses des Nils und Astaboras (Takazs.ie), welches von den Alten für eine Insel gehalten wurde, lag Mer oe, Hauptsitz einer uralten, der aegyptischen verwandten Priestercultur (Ruinen zu Assiir bei Scltendi), mehrmals auf längere Zeit dem aegyptischen Reiche unter- worfen (s. §. 88, 89) und durch Pyramiden und andere Bau- ten in aegyptischem Style ausgezeichnet. An die Stelle des zur Zeit der Ptolemäer sinkenden Reiches von Meroe trat das der Nubier (ägypt. Chnüb, d. Goldland, schon im A. T. Nöb, daher bei den Griechen das Volk Nubae, Anubitae, Nobatae, und noch jetzt das Land Dar Nitba') unter weib- lichen Herrschern (Candace gewöhnlicher Name der Königin), mit der Hauptstadt Napata (auf die wahrscheinlich später der Name Meroe übertragen wurde, da die Ruinen noch jetzt Meratve heissen) ; nördlich reichte es bis Premis ([lbritn) und wurde in seiner ganzen Ausdehnung unter Augustus von den Römern erobert, aber bald wieder verlassen. Das ganze östliche Küstengebirge am Arabischen Meerbusen auch inner- halb der aegyptischen Gränzen nannten die Griechen Tr o gl o- dytice, indem sie die rohen Stämme der Eingebornen nur nach ihrer Lebensweise als Höhlenbewohner, Tgtoykodiiat, und Fischesser, 'l/D-votfayoi, benannten. §. 03. Im obern Äethiopien, im Quellgebirgslande des kleineren östlichen Nilarmes (Astapus der Allen, jetzt Abai, arab. liahhr el-Azrek, blauer Fluss) soll durch einen zu Psam- metichs Zeit (650 v. Chr.) ausgewanderlen Theil der aegyp- tischen Kriegerkaste, — hier Sebriten genannt, — das Ax o mi t isch e Reich entstanden sein, so benannt nach der Hauptstadt Axomis oder Auxume (noch jetzt Axum mit Monumenten in aegyptischem Styl). Haupthafen Adulis, wel- ches von den Ptolemäischen Königen besetzt wurde, die an derselben Küste die Niederlassungen Ptolemäis Therön, Ar- sinoe, Berenice anlegten. Südlich der Meerenge wird der Aualitische Meerbusen schon im A. T. als Hevila (Chavila) genannt. Die entferntere östliche Küste wurde den Griechen durch die Handelslährten der Ptolomäer bekannt, sie geben ihr den Namen Barbarica (erhalten im heutigen Handels- platz Herberah), und benennen sie nach den verschiedenen Produclcn: xtvva [xcojjotfvqog, tlgtouatotf ogog, i.ißlii’iüiolf öong /u5p«. Südlich vom Vgb. Aromata (Ouairdafui) die Küste Äzania {Adschän), bis zum Handelsort Rapta und dem grünen Vorgebirge (Jiquoov ¿xq.), wo auf dieser Seite die Kenntniss der Alten endet. liibya, Cyrenaica. §. O-t. Der Name Libyer (Lehabim im A. T.) be- greift bei den Alten zunächst die westlich von Aegypten woh- nenden hellfarbigen Völker, wird aber dann auch auf alle westlicheren Völker, ja bei den Griechen seit ältester Zeit auf den ganzen Erdtheil, den wir Africa nennen, ausgedehnt. Der östliche Landstrich Libyens mit der Küstenstadt Parae- tonium und dem (von thebaischen Aethiopen gegründeten) 3 *
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