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1. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 34

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
34 sich zu einem Reich unter Ducetius, der Aetna einnahm und 447 Calacte (so wie ein anderer Fürst um 400 Alaesa) als griechische Stadt gründete; bald nach 440 aber waren we- nigstens die südlichen Siculischen Städte wieder dem Syra- cusanischen Reiche unterworfen. <§. 145. Im Westen der Insel gehen die P h ön i ci s che n (lyrischen) Städte, namentlich die Inselstadt Motye, Panormus, Solfls seit 580 v. Chr. in Besitz der Carl hager über, die seitdem ihre Herrschaft über die Elymer (mit den Städten Egesta und Eryx und deren Hafenstadt Drepanuin) und die Sicaner befestigen, und 409 durch Eroberung von Selinüs, Agrigentuin und Ilimera die ganze Westhälfte der Insel sich unterwerfen, auch anstatt des zerstörten Himera 406 mit griechischen Ansiedlern die neue Stadt Therma, und 356 statt des zerstörten Motye die neue Hauptstadt Lilybaeum er- bauen; ihre folgenden Eroberungen (besonders Messana 396) sind aber nur temporär und 339 werden sie durch Timoleons Siege wieder auf einige Zeit auf das Gebiet westlich vom Halycus beschränkt. Weitere Eroberungsversuche im Innern der Insel bewirken den ersten Panischen Krieg, in welchem die Carthagische Westhälfte der Insel 241 an Rom verloren geht, und mit Lilybaeum als Hauptstadt erste Römische Provinz wird; 210 kommt dazu das Reich von Sy racusae, welches nun Hauptstadt der ganzen Provinz bleibt. Zum Plan von Syracusae auf Taf. Ix. Die erste Corinthisclie Ansiedelung begriff nur die Insel Ortygia (auch vorzugsweise im dorischen Dialekt Näooz genannt); die nördlich angesiedelte Vorstadt Achradina wurde erst von Getön (um 480) als besondere Neustadt mit einer Mauer umzogen; diesen Umfang hatte die Stadt, als sic im Pelop. Kriege von den Athenern belagert wurde. Westlich von den Thoren lagen damals die Vorstädte Tycne undtenieniles, letztere auch Neapolis genannt, die beide nebst der enlferntern westlichen Spitze der Höhe, worauf die Stadt liegt, der sogenannten Epipolae mit der Burg Euryalus, von Dionysius t. 402 v. Chr. in den Umfang der neuen Befestigungen gezogen wurden, ohne dass jedoch der ganze von dieser Mauer umschlossene Raum zusammenhängend bebaut war. Dascon und Plemmyrium auf der Südseite waren besondere, znm Schutze des Hafens angelegte Befestigungen; Trogilus und Leon auf der Nordseile von der Stadt abhängige Flecken; in letztem landeten die Athener zur Belagerung der Stadt, die sie nacil Ein- nahme der Burg Labdalum von der Höhe in Westen her angriffen. (Vgl. den Plan und Thucyd. Vi.) §. 140. Sardinia (bei den Griechen •2’iipd'ui) war ursprünglich im südlichen Theile von dem Libyschen oder Libyphönicischen (vgl. §. 95) Volke der Iolaer, ausserdem von Iberischen Stämmen, den Sardonen (lat. Sardi) und Balaren (von den Balear. Inseln), im Norden aber, ebenso wie ganz Corsica (griech. Kvqvos') von Ligurern be- wohnt; zu diesen kommen an den Westküsten beider Inseln Niederlassungen der auch an den Italischen Küsten herrschen- den Tyrsener (s. §. 134), die nachmals in den Besitz der Etruskischen Seestädte übergingen. Die Griechischen Colo- iiien der Phocäer, die nachher Massalia stifteten (vielleicht auch später der Massalioten seihst), namentlich Alalia (später Aleria) auf Corsica und Oihia auf Sardinien scheinen von keiner langen Dauer gewesen zu sein. Später legten die Carthager an der Südküste Sardiniens Handelsniederlassun- gen an, von deuen Caralis, Nora, Sulchi die bedeutendsten waren *), von wo aus sie ihre Herrschaft allrnählig über die Küsten beider Inseln ansdehnten; nach dem ersten Punischen , Kriege kamen beide um 234 v. Chr. in Römische Gewalt **), und bildeten eine Provinz mit der Hauptstadt C a r a I is, wur- den aber im Innern erst unter den Kaisern völlig unterworfen. ; *) Panisch sind, ihren Namen nach,..auch alle Städte der Westhälfte der Insel, auch Neapolis , wohl eine Übersetzung aus dem Punischen, wie in Africa (§. 96). **) älariana auf Corsica ist eine von Marius angelegte Römische Colonie. Erweiterung der ltümiselien Herrschaft Uber Italien. 8. 147. L atium. Die frühem Versuche Roms, durch ; Bündnisse und mehrmals wiederholte Colonien (Signia, Circeji, Norba , Velitrae noch in der letzten königlichen und ersten republicanischen Zeit, Ardea 442, Lavicum 418, Velitrae 402, Anxur 396, Vitellia und Circeji 393) die Oberherrschaft über Latium zu sichern, wurden in ihren Folgen wieder vernichtet durch die Gallischen Verheerungsziige (390 u. folg. Jahre), durch welche auch die Macht der bis dahin der Römischen Eroberung widerstehenden Aequer gebrochen wird. (Ihre Stadt Labicutn schon 418, Bola 414 von den Römern erobert.) Die von ihnen im nördlichen Latium besetzten Städte, na- mentlich Tibur und Praeneste, sowie im südlichen die früher volskischen, Lanuvium, Velitrae u. a. traten wieder zum La- j tinischen Bunde, der auch mit den Her ni kern erneuert wurde; doch tritt schon 380 die Latinische Stadt Tuseulum als erstes Municipium Iganz auf Roms Seite, und in Verein mit den Latinern werden gegen die zurückgedrängten Volsker auf der Gränze die Colonien Satricum 385 und Setina 382 an- gelegt. Die spätere Vertreibung der Römischen Colonen und der Aufstand aller Latinischen Städte gegen Rom, in Verein mit Volskern und Campanern, hat zur Folge die völlige Un- terwerfung Latiums, welcher Naine nun seine alte Aus- dehnung über das Volskische und Hernikische Gebiet wieder erhält. Auch das Gebiet der Aurunker wird nach Unter- drückung ihres letzten Aufstandes (314 v. Chr.) sammt den von den Samniten im obern Liristhal eroberten, früher Vols- kischen Städten (Casinum, Aquinum, Arpinum, Fregellae, Sora u. a.) zum unmittelbaren Römischen Gebiete geschlagen und als Latium Novum oder Adjectum bezeichnet. §. 148. Die Ausdehnung des von Römischen Bürgern bewohnten Gebiets in Latium: dem Sabinerland und Süd- Etrurien, erhellt aus der Vermehrung der Tribus, in welche das Volk getheilt war, und denen geographisch ebensoviel gleichnamige Regiones oder Abtheilungen des Ager Romanus entsprechen. Die ältesten 30 Tribus (der Sage nach eine Einrichtung des Serv. Tullius), welche den eigentlichen und ältesten Ager Romanus (s. Taf. X. Carton) umfassten, waren ausser den 4 städtischen (vgl. §. 153) nach mythischen Heroen (Indigetes) und Stammvätern der edelsten Geschlechter be- nannt,, oder denselben gleichnamig; von ihnen bleiben nach der Gebietsabtretung an die Etrusker unter Porsenna nur 20 i übrig: die städtischen, die Aemilia, Camilia, Cluentia, Cor- nelia, Fabia, Galeria, Horatia, Lemonia, Menenia, Papiria, Pu- pinia, Roinilia, Sergia, Voltinia, Veturia, wozu dann aus auf- genommenen Sabinern (wahrscheinlich als Ersatz für die aus- gestossene Tr. Tarquinia) die Tr. Claudia nördlich des Anio kam; wenig später (495 v. Chr.) die in derselben Ge- gend gelegene, aus Latinern und Sabinern bestehende 21ste Tr. Crnstumina, die erste, welche nach einem Orte benannt wurde, wie die folgenden alle, deren Einrichtung über ein Jahrhundert später, mit der Ausdehnung des Bürgerrechts auf die südlichsten Etruskischen Städte begann: l 22 Tr. Stcllattna um Fellern. \ 2;t Tr. Trom e ntina. 387 in Süd-Etrurien . . . 21 Tr. Sabatlna, um Sabate) im Vejen- I 25 Tr. Ar n iens i s am Fluss.' tischen ' Aro I Gebiet. 338 im südlichen volskischen ¡26 Tr. Pomptina um Antium. Latium ) 27 Tr. Publilia. 332 im nördlichen Latium . J -¿9 Tr. Scaptia. i im Volskergebiet . • 30 Tr. Ufentina, am Fluss Ufcns. '“8 ( in Etrurien .... 31 Tr. Falerina. ( 32 Tr. An iensis im westlichen Lande am 299 bei den Acquern ... Anio, um Tibur und Praeneste. ( 33 Tr. Terentina imöstl.gebirgslande. / 34 Tr. V e 1 in a im N. im Gebirg, am Ve- \ linusfluss um Reate. 241 bei den Sabinern • * • . 35 Tr. Quirina im S. in der Ebene um ( Cures. Hiermit endete die Zahl der Tribus und ihre Beschränkung auf be- stimmte Gebiete, indem die sp iter zukommenden römischen Bürger, ohne Rücksicht auf ihren Wohnort, in die vorhandenen Tribus vertheili wurden. §. 149. Ausserhalb Latiums und Süd-Etruriens erfolgt die erste dauernde Begründung Römischer Oberherrschaft in Companien, zunächst in dem Gebiet von Capua und den davon abhängigen kleinen Republiken, wozu 335 die Städte der Si di ein er, 326 die Griechischen Städte Palaepolis (damals zerstört und nicht wieder erbaut) und Neapo- lis, 313 und 308 die selbständigen Oskischen Städte Nola und Nuceria, sammt dem Samnilischen Gebiete am un- tern Meere kommen; in letzteres wird später nach Unter- werfung der Pi center ein Tlieil dieses Volkes verpflanzt, welches daselbst die Stadt Picentia erbaut, woher die Be- wohner den Namen Picentiner annehmen. — Auf der Nordseite erhält das Schutzbündniss mit den Sabinern, Aequern, Marsern, Pelignern und den (von den übrigen Samnitern po- litisch getrennten) Frentanern den Weg olfen nach Apulien, welches seit der ersten dauernden Besiegung der Samniter (324 v. Chr) gleichfalls in Bundesverhältniss zu Rom tritt und schon 318 demselben völlig unterworfen ist (zur Sicherung dieser Ostgränze Luceria in Apulischen Gebiete von Römern besetzt); die diese Verbindung sperrenden Vestiner und Aequer werden (gleichzeitig mit dem Schluss des zweiten Samnitischen Krieges) besiegt und die letztem grossentheils verdrängt; Römische Colonisten nehmen ihre Stelle ein; die zur Sicherung der Strasse nach Apulien angelegte Colonie Alba beherrscht zugleich die hier gränzenden Aequer und Marser (daher die Stadt b e i d e n Volksgebieten zugerechnel). <§. 150. Die Ausbreitung und Befestigung der Römi- schen Herrschaft durch Colonien (d. i. Ansiedelungen bestimmter Anzahlen Römischer Bürger als dauernde Besatzun- gen in eroberten Städten mit Anweisung eines bestimmten Theils ihres Gebietes; nur selten ganz neuen Gründungen) ist in folgender Tabelle zu übersehen, worin die oben (§. 147) genannten älteren, dann durch den Gallischen Krieg und die folgenden mit Volskern, Aequern 11. s. w. wieder verloren ge- gangenen Pflanzstädte weggelassen sind, insofern sie nicht spä- ter wieder durch neue Colonisten in Besitz genommen wurden. In der letzten Zeit der Republik und unter den Kaisern be- schränkt sich die Anlegung von Colonien auf Militärcolo- nien und zwar in den nördlichen Theilen Italiens: so nament- lich durch Sulla in Etrurien neben dem damals zerstörten Fae- sulae die neue Anlage F loren ti a **) durch Potnpejus Laus Pompeji in Gallia Transpadana, und Alba Pompeja in Li- gurien, unter Augustus die beiden Augusta Taurinorum und Salassoruin ebendaselbst, Forum Juli u 11t in Venetien und S e n a J u I i a in Etrurien ; ferner gehören zu diesen neuen Anlagen die Hafenstädte Roms Portus Augusti, von Clau- dius erbaut, und durch einen Canal mit dem-Tiberis ver- bunden, und Centum Cellae, von Trajan angelegt; — ebenso auch die Fora an den grossem Heerstrassen, wel- che wie diese den Namen von ihren Erbauern führten. *) Die Namen der nach den Endpunkten benannten kleineren Strassen in der Naiie Roms zeigt der Plan der Stadt Taf. Xi. **) Diess wie Faventia, Fidentia, Placentia, Poltentia, Potentin, Va- lentin, Vicentia sind Beispiele, wie man zur Zeit der Republik neue Grün- dungen mit abstraeten Verbalnomina glücklicher Vorbedeutung zu benennen pflegte. Analog in Spanien noch zu Augustus Zeit: Pax, Liberalitas.
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