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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 82

1845 - Halle : Anton
82 zu keinem neuen Leben, als Chabot, selbst blaß vor To- desschrecken, und die Befürchtung aussprechend, daß gegen sie alle, die Männer vom Berge, änliche Dolche gezükt seien, ihm die Pantheonsehren decretiren laßen wolte. Eine Kapelle ward gebaut für die Urne, die sein Herz enthielt, auf dem Carousselplatze; sein Leichnam ward im Garten der Cordeliers begraben; — alle Iakobinerlogen tönten von seinem Preise wider — neugeborne Kinder wurden ihm zu Ehren Marat genant; seine Büste ward tausendfach verkauft; Davids Pinsel verewigte seine Zü- ge *) — aber zu dem irdischen Dasein brachte nichts den ganz erdigen Menschen zurük. Charlotte Corday aber blib ruhig. So lange die Waschfrau und Pöbel aus der Nachbarschaft auf sie ein- drang, verteidigte sie sich hinter Tischen und Stülen mit ihrem Meßer. Als Sectionsbeamtete kamen übergab sie sich ihnen widerstandslos. Sie blib ruhig als sie nach der Abtei gefürt ward; ruhig in der Abtei. Mitwoch den 17ten erschin sie vor dem Revolutionstribunal. Als das Verhör mit Umschweifen vorschrit, rief sie: „Alle diese Umstände sind unnötig. Ich habe Marat getödtet." Es folgten die Fragen: wer darum gewust, wer sie dazu getriben habe. „Ich tödtete Einen um Hunderttausend zu retten. Ich tödtete einen Niderträchtigen, um Unschuldige zu retten. Ich tödtete ein wildes Vieh, um meinem Vaterlande die Ruhe wider zu geben." — Alles war über ihre Energie er- staunt. Sie blib ruhig, als sie zum Tode verurteilt ward, und heiterer Seele für sie noch denselben Abend gegen 7 Uhr zur Guillotine. Vile namen vor ihr, als sie vor- überfur, die Hüte ab. Andere fluchten und verwünschten. Adam Lux, der Mainzer Jakobiner, schri laut, sie sei größer als Brutus, er wolle mit ihr sterben. Als sie auf der Guillotine ihr Halstuch abnemen muste, errötete sie. Troz dieses Zartgefüls, was sie in aller Verirrung des *) Sa gouvernante, qu’il avait, selon les paroles de Cliaumette, prise pour épousé, un jour de beau temps, à la lace du soleil, fut appelée sa veuve, et nourrie aux frais de l'état. T hiers.
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