1869 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
Dritte Periodo, Zweiter Punischer Krieg.
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Sohn, den späteren „Africanus“ gerettet.) Verstärkt
durch, aufständische Gallier schlägt Hannibal in der
218. Schlacht an der Trebia (rechtem Nebenfluss des Po) den
(December) andern Consul Tib. Sempronius Longus, welcher in
Eil vor Beginn seiner afrikanischen Expedition (aus
Sicilien) zurückberufen worden war und beide vereinigten
röm. Heere befehligte; die Beste der römischen Heere
werfen sich in die Festungen Placentia und Crmona.
In Nord-Italien organisirt Hannibal den nationalen Aufstand der
cisalpinischen Gallier; gegen 60,000 schliessen sich seinem Heere an.
In Rom werden für den nächsten Feldzug zwei neue consularische
Heere ins Feld gestellt. Das eine unter Gn. Servilius soll auf der
Flaminischen Heerstrasse, nach Ariminum (in Umbrien) zu, das andere
unter C. Flaminius auf der Via Cassia, nach Arretium (in Etrurien)
zu, einem etwaigen Angriff der Karthager begegnen. Nachdem Hanni-
bal alle Gefangenen der römischen Bundesgenossen ohne Lösegeld
entlassen und durch sie in ganz Italien zum Abfall von Rom aufge-
fordert hat, geht er über den Apennin, und marschirt, den Römern
unerwartet, durch die sumpfigen Gegenden des Arno. Grosse Ver-
luste. (Hannibal selbst verliert auf diesem Marsche ein Auge.) So
umgeht er die römische Defensiv - Stellung. Der Consul Flaminius
folgt ihm rasch und lässt sich von Hannibal in ein Défilé locken.
Das römische Heer wird in der
217. Schlachtamtrasimenischensee(zwisch.cortonan.perusia)
theils niedergemacht, theils gefangen (zus. 30,000 M.).
Schrecken in Rom, Rüstungen zur Vcrtheidigung der Stadt, Abbruch
der Tiberbrücken. Ernennung des Q. Fabius Maximus zum Dictator.
Aber Hannibal marschirt nicht auf Rom, sondern vor der Festung
Spoletium vorbei, deren Ueberrumpelung misslingt, durch Umbrien
über den Apennin nach Picenum bis an das Adriatische Meer. Dort
gönnt er dem Heere _Bast, organisirt es nach italischer Weise und
knüpft zur See wieder Verbindungen mit der Heimath an; hierauf
rückt er nach Süden. Seine Hoffnung, dass die sabellischen Stämme
sich ihm anschliessen würden, erfüllt sich nicht, die meisten Städte
schliessen ihm die Thore.
Nachdem der Dictator Q. Fabius Maximus seine 2 Ersatzlegionen