1829 -
Stendal
: Franzen und Große
- Autor: Haacke, Christoph Friedrich Ferdinand
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Griechische Staaten. 89
92. So begann der zweite Act des Krieges (418).
Sobald die Spartaner Nachricht von dem Bündnisse
der Argiver erhielten, griffen sie Argos mit einem star-
ken Heere an, und die zu Hülfe eilenden Athener wur-
den bei Mantinea geschlagen. — Ungeachtet dieses
schlechten Erfolgs und der Warnungen des bedächtigen
Nicias, riß dennoch Alcibiades die Athener zu einem
neuen Unternehmen gegen Syrakus fort, wovon
man sich die Eroberung von ganz Sicilien versprach.
Unter dem Vorwände, der Stadt Segeste die verspro-
chene Hülfe zu leisten, sandte Athen eine Flotte von
130 Schiffen, unter den Befehlen des Nicias, Lama-
chus und Alcibiades nach Sicilien, und vergaß über
Eroberungsplanen seine eigene Vertheidigung.
93. Gleich nach Abgang der Flotte (415) ward
Alcibiades von seinen Feinden angeklagt, und sodann
auf Befehl des Volks zurückgerufen. Er entwich nach
Sparta, und auf seinen Nath wurde von den Sparta-
nern Decelia in Attika eingenommen und befestigt. —
Unterdessen hatte Nicias den besten Zeitpunkt zur Be-
lagerung von Syrakus verfehlt. Sein erster Angriff
mißlang. Durch den zweiten brachte er zwar die
Stadt zu dem Entschlüsse, sich zu ergeben, als Gy-
lippus mit einigen peloponncsifchen Schiffen erschien
(4l4). Die von Athen unter Eurymedon und un-
ter Demosthenes nachgcschickte Hülfe fruchtet we-
nig. Die atheniensische Flotte wird in dem Hafen von
Syrakus geschlagen, eingeschloffen, und als sie sich
durchschlagen will, so beschädigt, daß sie verlassen,
die Mannschaft aber auf dem Rückzüge durch Sicilien,
sammt den Anführern, theils gctödtet, theils gefangen
wird (413).