1825 -
Stendal
: Franzen und Große
- Autor: Haacke, Christoph Friedrich Ferdinand
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das deutsche Reich. 107
Nur der Kurfürst von Brandenburg brache fte von die-
sem Entwürfe zurück, und man ließ es mit einem
Schreiben an den Kaiser, voll bitterer Klagen und Be-
schwerden über den klaglichen Austand des Reicks, be-
Wenden. Aber selbst in seinen Erblanden, die 1457
durch Niederostreich vermehrt waren, genoß Fried-
rich Iii. keine Achtung. Nicht nur der Adel, sondern
auch d'. Stadt Wien, und sein eigner Bruder Albrecht
in Oberöstreich, von seinen unbezahlten und vom Raube
lebenden Soldnern verletzt, wurden ft ine Feinde, und
belagerten ilm 2 Monate lang in der Burg zu Wien
1462. Mehrere Reichstage^ wo man sich zu einer
Hülfe der von<den Türken schon bedroheten Reichs-
lande vereinigen wollte, waren vergeblich, weil man
znvor die innere Ordnung befestigen wollte, und damit
nicht zu Stande kommen konnte. Constantinope! war
bereits 1453 von den Türkenervbert, ohne vom We-
steil Hülfe zu erhalten. Im I. 1469 drangen die Tür-
ken in Krain ein; Ungern war langst von ihnen über-
schwemmt. Dennoch wurde kein Heer wirklich zusam-
mengebracht. Dazu kamen nun noch durch Friedrichs
zweideutiges Benehmen gegen K. Matthias von Un-
gern, Feindseligkeiten von Seiten dieses mächtigen
Nachbars, der ganz Niederostreich und selbst Wien er-
vberte und bis an seinen Tod (1490) behielt. Fried-
richs Sohn, der tapfere Erzherzog Maximilian,
(Friedrich hatte seinem Hause diesen erblichen Titel ge-
geben) der bereits i486 zum romischen Konig gewählt
war, wnrde durch seine Kriege mit den französischen
Königen, wegen der burgundischen Länder, die er durch
Heirath erworben hatte, gehindert, dem Vater beizu-
stehen. Als Kaiser aber setzte er in der Folge durch,
was