1795 -
Berlin Stettin
: Nicolai
- Autor: Schröckh, Johann Matthias
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Brandenburg, Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Erster Zeitraum. Christus bistheodosins. 2z;
die Natur ihres Glaubens zu sagen, als der Stif- 3-^ C.g.
ter deffelben geoffenbaret hatte. Verschiedene ^ 400'
Christen enthielten sich mancher erlaubter Lebens-
arten , um sich in der Gottseligkeit glücklicher
zu üben, und hießen davon Asteten. Andere
traten nicht nur in ihre Fußtapfen, sondern brach-
ten auch ihr Leben unter mancherley Andachts-
Übungen in Wüsteneyen zu: wovon sie Erenri-
ten oder Einsiedler genannt wurden. End-
lrch verband sich eine Anzahl dieser Christen von
neu ersonnener Heiligkeit, zu gemeinschaftlichen
Regeln und Wohnungen: diese bekamen den
Nameu der Mönche. Es gab auch viele
Irrlehrer unter den Christen, deren Religion
sie mit den seltsamsten Meinungen vermischten
und verdrehten. Aber doch erhielt sich dieselbe,
im Ganzen genommen, bey den meisten Christen
in ihrer Lauterkeit, weil man ihre sicherste O.uelle,
die heilige Schnft, nicht verließ. Da hingegen
ihre Bekenner völlige Ruhe, nebst den vor-
züglichsten Freiheiten und Rechten, im Nach zi-.
römischenreiche erlangt hatten, entfernten
sie sich van dem Beyspiel der ältern Christen.
Pracht und unzähliche Carimonien nahmen
den äußerlichen Gottesdienst ein. Der Aber-
glaube, oder die Verwandlung der christlichen
Frömmigkeit und Tugend in eine Menge kleiner,
spielender, Gottes unwürdiger Andachtsbezei-
gungen, auch anderer der Hoheit des Christen-
khums unanständiger Begriffe, kam überaus
schnell empor. Die Christen verfolgten Hey-
den, Juden, Irrlehrer, sich selbst unter
einander. Sie stritten mit Erbitterung über
P Z Wör-