1798 -
Gotha
: Ettinger
- Autor: Galletti, Johann Georg August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
des Menschengeschlechtes überhaupt, z
Bald mußten die Menschen mit wilden Thke-
ren kämpfen. Ein abgebrochener Ast, ein
junger, schlanker Baum, diente wenigstens
einigermaßen dazu/das wilde Thier von sich
abzuhalten. In der Folge bewaffnete man
das eine Ende der Stange mit einem fpitzi-
gen Stücke Metall. So wurde eine Lanze,
ein Spieß daraus. Machte man den Spieß
so klein und leicht, daß man ihn bequem
nach den wilden Threren hin werfen konnte,
so verwandelte er sich in einen Wurfspieß.
Schleuderte man ihn mit einem Bogen fort,
so! war es ein Pfeil. Mancher richtete eben
so viel mit einem Steine oder einer Schleu-
der aus. So bekam man die Waffen, die
wilden Thiers zu bekämpfen; jo entstand
Jagd. ' . -
Manche Thiers, als Kühe, Schüfe, Ziegen und
Kameele, ließen sich leicht zahm machen.
Die Menschen schafften sich Heerden von sol-
chen Thieren an. Sie lernten nun Butter
und Käse machen. Da anfangs überall Platz
war, fo zogen die Menschen mit ihren Heer-
den bald hier, bald dorthin.
Allmählich kamen die Menschen in Gegenden,
wo die Wemtrauben, wo die Getraidearten
wild wachsen. Nun lernten sie den Saft
aus den reifen Trauben herauspressen, und
die Körner aus den Aehren herausschlagen.
Die Körner aß man erstlich roh; endlich kam
jemand auf den Gedanken, sie zwilchen zwey
Sreinen zu zermalmen. Nun hatte maw
Mehl; nun konnte man Brey machen und
Kuchen backen.
Endlich wurden der Menschen in einer Ge-
gend so viele, daß sie nicht mehr nach Belie-
den herumzrehrn durften. Aber der Wein-
und Getraidebau machte, daß sie sich von
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