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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 27

1871 - Koblenz : Bädeker
Ludwig der Fromme. . 7. 27 einigen, die ein Markgraf verwaltete. Um fortwhrend eine genaue Kenntni von dem Zustande der einzelnen Provinzen zu erhalten und um Einheit und Ordnung in die Reichsverwaltung zu bringen, schickte Karl Sendboten in gewisse Sprengel (deren jeder mehrere Graf-schaften umfate), welche sich von den einzelnen Zweigen der Verwal-tnng Rechenschaft geben lieen und den Zustand der Provinz unter-suchten. Ein eifriger Freund und Befrderer wissenschaftlicher Bildung, um-gab Karl sich mit den vorzglichsten Gelehrten seiner Zeit (Almin, Eginhard u. s. w.), welche an seinem Hofe lebten. Besondere Theilnahme wandte er der deutschen Sprache und Dichtkunst zu; ;er lie die alten deutschen Heldenlieder aufschreiben und machte selbst den ersten Versuch einer deutschen Grammatik. Bei der Errichtung der Schulen, welche er mit den bischflichen Kirchen und Klstern verband, lie er sich vorzglich von dem angelschsischen Geistlichen Alcuin leiten, der der eigentliche Schpfer aller seiner Maregeln fr die Cultur seiner Völker war- Die Baukunst erhielt Gelegenheit zu neuen Schpfungen, wie dem Dom zu Aachen, den Palsten (Pfalzen) zu Aachen, Ingelheim, Nymwegen. Den durch die vielen Kriege gelhmten Handel frderte er durch Grndung von Handelspltzen und Waarenniederlagen, Erffnung von Jahrmrkten in allen greren Orten, Verbesserung der Straen u. s. w. Nach Beendigung des Krieges gegen die Sachsen theilte Karl sein Reich unter seine 3 Shne: Karl, Pipin und Ludwig; aber nur der jngste berlebte ihn. Diesen erklrte er daher auf einer Reichs-Versammlung zu Aachen (813) zu seinem Nachfolger in der knig-lichen und kaiserlichen Wrde; nur erhielt Pipin's Sohn, Bernhard, das Knigreich Italien unter der Oberhoheit seines Oheims. Arn 28. Januar des folgenden Jahres (814) starb Karl zu Aachen und ward dort in der von ihm gegrndeten Domkirche begraben 3) Ludwig der Fromme, 8 14 840. Ludwig fhrte, um die Einheit des Reiches zu erhalten, ein Erstgeburtsrecht ein, indem er fr den Fall seines Todes seinem ltesten Sohne Lothar, der sofort zum Mitkaiser ernannt wurde, den grten Theil des Reiches zusprach und den beiden jngern Shnen nur einzelne Landschaften anwies, die sie nur als Statthalter ihres ltesten Bruders besitzen sollten. Als er aber aus seiner zweiten Ehe einen vierten Sohn, Karl (den Kahlen) erhielt, stie er seine eigene Erbfolgeordnung um und kehrte zu der bei den Franken herkmm-lichen Reichstheilung zurck. Dadurch erregte er den Unwillen seiner lteren Shne, welche Anfangs einzeln, spter gerneinschast-lich Krieg gegen den Vater fhrten, seine Truppen zum Abfall be-
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